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Kitzingen
Immer mehr Wildkameras: Wenn nicht nur der Wald zuschaut
Man sieht manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht. Aber der Wald sieht Dich. Denn die Zahl der Wildkameras dort scheint zuzunehmen. Doch ist das erlaubt?
Viele Jäger oder Waldbesitzer platzieren aus unterschiedlichen Gründen Wildkameras im Wald.
Foto: Gerhard Krämer | Viele Jäger oder Waldbesitzer platzieren aus unterschiedlichen Gründen Wildkameras im Wald.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:20 Uhr

Der Wald als Erholungsort hat gerade in Corona-Zeiten für viele an Bedeutung gewonnen. Schon allein den Duft des Waldes einzuatmen, ist für viele Genuss pur. Immer öfter scheint dabei jemand zuzuschauen. Das zumindest vermutet ein Leser, dem im Landkreis Kitzingen im Raum rund um Volkach bis Münsterschwarzach in jüngster Zeit viele Wildkameras aufgefallen sind.

Viele dieser Geräte sind gut getarnt. Doch werden Mensch oder Tier vom Bewegungsmelder der Wildkamera erfasst, schießt sie ein Foto, manche filmen eine kurze Sequenz. Die teureren Kameras sind mit Antenne ausgestattet, das heißt, das Bild landet sofort auf dem Handy oder Computer dessen, der die Kamera installiert hat.

Keine Meldung nötig

Wie viele in den Wäldern im Landkreis Kitzingen hängen, ist weder dem Jagdverband, dem Landratsamt noch dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bekannt. Gemeldet werden, so heißt es aus den Ämtern, muss eine Wildkamera nämlich nicht.

Immer mehr Wildkameras: Wenn nicht nur der Wald zuschaut
Foto: Gerhard Krämer

Dürfen Wildkameras aber überhaupt installiert werden? "Es gibt keine Norm, die speziell das Aufstellen von Wildkameras verbietet", erklärt eine Sprecherin des Bayerischen Jagdverbands. Grundsätzlich verstoße die ungenehmigte und unerwünschte Erzeugung von Bildern von Personen jedoch gegen das informationelle Selbstbestimmungsrecht und die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Insofern könnten Personen, die sich im Aufnahmegebieten aufhalten wollen, gegen die Kamera vorgehen beziehungsweise der Datenschutzbehörde den Vorgang melden.

Möglich sei jedoch eine Einholung zur Genehmigung, wenn die Wildkameras zum Beispiel aus wissenschaftlichen Zwecken zur Aufnahme seltener Tiere im Revier sinnvoll sein könnten, teilt die Sprecherin mit. Eine solche Behörde könne den Einsatz einer Wildkamera stets auf Basis der Genehmigung und einer ausreichenden Dokumentation, die nachweist, dass alle Personenaufnahmen unverzüglich gelöscht werden, rechtfertigen. Ebenso wäre eine Kamera zulässig, die technisch die Aufnahmen von Menschen unterbinden kann.

Hinweis auf Schildern

Wildkameras sollten laut Bayerischem Jagdverband nicht an frei zugänglichen Stellen angebracht werden, sondern möglichst an Stellen, an welchen die Aufnahmen von Menschen weitgehend ausgeschlossen sind. Falls ein Jäger trotz aller rechtlicher Bedenken dennoch eine Wildkamera aufhängen, sollte man durch das Anbringen eines Schildes ausdrücklich darauf hinweisen, dass und auch von wem eine Wildkamera mit dem Zweck der Beobachtung von Wildtieren aufgestellt worden ist.

Allerdings muss man als Erholungssuchender im Wald auch wissen, dass man auf den Wegen bleiben sollte. Die bayerischen Jägerinnen und Jäger setzen auf eine Besucherlenkung, die die Bevölkerung mit einer flächendeckenden Schilderaktion zu rücksichtsvoller Gestaltung ihrer Freizeitaktivität im Wohnzimmer der Wildtiere aufruft.

Auch Orte wie Hochsitze oder Futterstellen für Wildtiere soll man nicht betreten. Gerade solche werden oftmals überwacht. So kann der Jäger zum Beispiel einen zusätzlichen Überblick über den Tierbestand oder den Nachwuchs bekommen.

 
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  • H. S.
    Was meine Kameras schon alles aufgenommen haben will ich hier gar nicht verraten, es ist einfach zu köstlich wer sich mit wem hinter den Bäumen trifft.
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  • C. H.
    Griller, wenn Du meine Kameras abbaust befindest Du Dich auf Privatgrund. Da wünsch ich viel Spaß bei der Polizei....
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  • S. K.
    diese Kameras sind doch bestens dafür geeignet
    um festzustellen
    wer seinen Müll einfach in den Wald schmeißt...
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  • R. A.
    Jaja , die Radfahrer. Die nehmen sich mittlerweile zuviel raus.
    Gerade im Wald ist das rücksichtslos. Aber so ist das
    Heute. Rücksicht auf das Eigentum anderer wird kaum genommen.
    Hauptsache ich, ich will, ich kann, ich darf….
    Treffe ich einen an, gibts Ansage. Auch gerne hart und deftig.
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  • G. R.
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  • G. R.
    Wenn man eine Wildkamera sieht sofort abbauen bei der Polizei abgeben und Strafanzeige stellen. Ich darf mein Grundstück auch nicht mit einer Kamera überwachen die öffentlichen Grund aufnimmt. Ich weiß nicht was diese Überwachungshysterie soll.
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  • R. A.
    Würdest du meine Kamera abbauen, bekämest du eine Anzeige wegen Sachbeschädigung,selbst wenn die bei der Polizei abgeben würde. Bis du dort bist,hättest du bei meinen schon die Anzeige.
    Da wirst du dann nur zweiter Sieger sein.
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  • G. R.
    ach ticktricktrack ist also auch so ein Überwachungsfanatiker
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  • K. K.
    Wenn ich eine Kamera "finde" gebe ich die ganz gesetzestreu beim Fundamt ab. Könnte ja sein, das die einer vergessen hat abzubauen. grinsen
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    @ Griller
    Diese „Überwachungshysterie“soll eines bewirken,daß z.B. Ihr Ansinnen fremdes Eigentum illegal anzueignen ( Klauen,Diebstahl) verhindert oder nachweisbar wird.
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  • U. S.
    Dann sieht man endlich wer die Haufen setzt die mit einem Tempotaschentuch dekoriert sind.
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  • R. B.
    Es reicht ....., wenn ich als Waldbesitzer in die entlegenste Stelle eines großen Waldgebietes fahre. kommt irgendein E-bike-Fahrer aller Altersgruppen aus irgendeiner Ecke raus. Fahren mit Ihren groben Mountainbike-Reifen außerhalb der feldwege im Wald umher, zerstören junge Fauna. Mein Vorschlag Radfahrer sollten auch ein Versicherungskennzeichen, wie sogar jeder kleine Stadtscooter besitzen und zusätzlich sollte das GPS mal eine Woche abgeschaltet werden , ich denke die hälfte der Fahrer würde sich im Wald verirren. Das letzte ist ein bisschen ironisch gemeint.
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  • M. E.
    Auch als Waldbesitzer haben Sie es hinzunehmen, daß die Bevölkerung den Wald betritt! Auch befährt! Es ist zwar nicht alles gut, was so mancher Fahrradfahrer dort unternimmt, jedoch in "Gutsherrenart" pauschal alle diese zu diffamieren, ist total unangebracht. Hätten diese Räder Kennzeichen, würde die dort zuständige Polizeidienststelle von Ihren Anzeigen überschwemmt!!
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  • R. B.
    Was machen Sie wenn Radfahrer durch Ihr Eigentum fahren oder Laufen? Auch im Wald gibt es Eigentum, außer öffentliche Flächen von Kommunen. Wir bezahlen für die Waldfläche jedes Jahr Berufsgenossenschaft und Versicherung und dürfen keine Zäune setzen außer bei Neuanpflanzung einige Jahre. Hat nichts mit Gutsherrenart zu tun , das ist es ja in unserer Radfahrer Gesellschaft so wie sie sich im Wald benehmen so gehts auch in den Städten zu
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  • G. R.
    wie wahr, aber nicht nur bei einigen Radfahrern fehlt der Respekt vor fremdem Eigentum. Wenn man auf den Wegen bleiben würde wäre alles gut. Aber man muss ja in den hintersten Winkel des Waldes kriechen.....
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  • W. B.
    Ich fahre immer wieder in den Wald. Auf Schotterwegen, nie querfeldein. Die größten Schäden verursachen die Waldbesitzer und der Staatsforst mit ihren brachialen Methoden der Abholzung.
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  • R. A.
    Bla bla bla, nicht alles was im eigenen Sichtfeld angezeigt wird, ist auch der Weisheit letzter Schluss.
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  • C. H.
    ach so, man muss das also hinnehmen, dass besonders E-Bike Fahrer einfach so den Berg raufradeln, weil sie es mit Akku können, und dann quer durch den Wald wieder runterfahren. Weil das ja so cool ist. Ganz besonders weil es verboten ist und das auch überall auf Schildern steht. Man muss hinnehmen, dass die Radler quer durch den Wald fahren, obwohl das ausdrücklich verboten ist. Ganz tolle Einstellung Herr Englert!
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