Kürzlich haben sich die Mitglieder des Imkervereins Kitzingen und Umgebung sowie einige Interessierte zur Winterbehandlung am Lehrbienenstand auf dem ehemaligen Gartenschaugelände am Main eingefunden. Dabei hat der Vereinsvorsitzende Thomas Gschwandtner bei der sogenannten Restentmilbung die Bekämpfung des größten und gefährlichsten Feindes der Biene, der Varroamilbe, am offenen Volk demonstriert und neue Imker beim eigenen Versuch angeleitet, wie der Verein mitteilt.
Restentmilbung bedeutet dabei nicht, dass die Völker danach milbenfrei sind. Milbenfreie Völker gibt es in Deutschland schon seit Jahrzehnten keine mehr und noch immer ist kein Mittel in Sicht, um die Situation entscheidend zu verbessern. Deshalb ist man gezwungen, mit verschiedenen Behandlungsmethoden, abgestimmt auf Jahreszeit und Temperatur, die Milbenanzahl bestmöglich zu reduzieren. Dementsprechend obligatorisch ist die Winterbehandlung, um den Völkern einen guten Start in die neue Bienensaison zu ermöglichen, so die Mitteilung.
Bei der Winterbehandlung werden die Bienen mit einer Oxalsäurelösung beträufelt, wodurch die Milben größtenteils absterben. Dabei muss der Imker beachten, dass das jeweilige Volk nahezu frei von Brut ist, da das Mittel nicht in diese hineinreicht. Eine Faustregel besagt, dass der günstige Zeitpunkt etwa drei Wochen nach der ersten Frostperiode gekommen ist, da die Königin keine oder nur noch wenige Eier legt. Dementsprechend halten sich dann fast alle Milben direkt auf den Bienen auf und können bekämpft werden. Während sich im Sommer etwa 90 Prozent der Milben in der Brut und zehn Prozent auf den Bienen aufhalten, ist es um diese Jahreszeit umgekehrt.
Was macht die Varroamilbe jetzt so gefährlich? Die Bienen werden von einer oder mehreren Milben befallen, die sich von ihnen durch Anstechen und Saugen der Körperflüssigkeiten ernähren, ähnlich einer Zecke. Dabei werden zahlreiche krankheitsverursachende Viren übertragen. Die Milbe schwächt dadurch ihren Wirt und sein Immunsystem. Neben einer deutlich verkürzten Lebenszeit macht es ihn wiederrum anfälliger für weitere Krankheiten.