Was macht ein Hubschrauber beim Geiselwinder Kirchweih-Umzug? Dazu, wie auch zu manch anderen der sechs Themenwägen, lieferte Prediger Bastian Rückel später die Aufklärung. Mancher staunte wohl über die Anekdoten, welche die Kirchweih-Burschen das Jahr über zusammengetragen hatten. Denn in Geiselwind war wieder einiges geboten.
Der Umzug durch den Ort hatte es diesmal wohl wegen des Regens am Sonntag eiliger als sonst. Voraus lief die Geiselwinder Symbolfigur, der schwedische General Murrmann, in dessen Kostüm Bürgermeister Ernst Nickel steckte, mit seinem Gefolge.
Ihr zehnjähriges Bestehen beging die Gruppe um den General, der wieder Gutscheine für die Fahrgeschäfte an die Kinder verteilte. Auch die Musik trotzte dem Regen und spielte unter der Leitung von Fritz Hofrichter ihre Stücke zur Untermalung der kurzweiligen Predigt.
Bei seinem Vortrag klärte Bastian Rückel auf, was es mit dem Hubschrauber auf sich hatte, der sich im Zug mittels einer Hydraulik rauf und runter bewegte. Ein Ortsbürger hatte beim Skifahren in Österreich die letzte Abfahrt am Abend verpasst und saß oben am Berg fest. Mittels Helikopter musste er ins Tal, was eine teure Angelegenheit für ihn wurde. Das Geld wäre besser beim Apres Ski aufgehoben gewesen, stellte Rückel fest.
Schlagzeilen machte vor einigen Wochen ein Pärchen aus dem Ort, das sich beim Liebesspiel beobachtet fühlte. „Ihr Vergnügen war nur von kurzer Dauer“, wusste der Prediger. Ein „Spanner“ lag vor dem Fenster und beobachtete die beiden. Er wurde bemerkt, flüchtete jedoch unerkannt.
Weil das Paar den Vorfall bei der Polizei anzeigte, machte die ganze Sache sogar in den Zeitungen die Runde, was den beiden Betroffenen wohl nicht so recht gewesen sei.
Ob es die Fußball-Experten im Gasthaus Stern waren, der Erotik-Markt im Ort, durch den mancher Einheimischer sich beim Besuch lieber durch die Hintertüre schleicht, oder auch eine Panne des Bürgermeisters beim Fahren mit dem Radlader, die Kirchweihpredigt deckte einiges auf.
Sie wusste auch, dass Techno-Jünger aus Berlin, die zu einem Festival in Geiselwind weilten, dort nicht nur auf die Musik abfuhren. Bei der nächtlichen Brotzeit lobten sie die Geiselwinder Leberwurst gar als die beste auf der Welt. Zum Essen, Trinken und Feiern bot sich für die zahlreichen Besucher anschließend noch Gelegenheit rund um den Marktplatz.