Er ist Imker aus Leidenschaft und gelernter Schiffsbauer aus dem Flachland: Am Samstag feierte Hubert Rüttinger aus Iffigheim seinen 80. Geburtstag. Gut gelaunt empfängt der Jubilar seine Gäste. Darunter auch Pastoralreferentin Andrea Friedrich und Bürgermeisterin Ruth Albrecht. Wer nicht Nein sagt, bekommt auch einen seiner Schnäpse oder Liköre. Die Maische setzt er selbst an, die er dann brennen lässt.
Sein weiteres Hobby sind die Bienen. Mit deren Propolis halte er sich gesund, erklärt der 80-Jährige, der über die mittlerweile hohen Auflagen für die Imkerei klagt. Hubert Rüttinger kam in Frickenhausen als drittes von insgesamt vier Kindern seiner Eltern zur Welt und wuchs dort auch auf. Nach der Schule lernte er Schiffsbauer in Eibelstadt.
Statt einer aus dem hohen Norden wurde Rüttinger 1963 Bundessieger in diesem Ausbildungsberuf und hätte in Lübeck eine Anstellung gefunden, was aber seine Mutter nicht wollte. Da er noch keine 21 Jahre alt und damit nach damals geltenden Regeln nicht volljährig war.
Verteidiger, Mittelstürmer und Galgenvogel
Nach der Bundeswehr arbeitete er auf dem Bau oder als Betriebsschlosser. Später betrieben er und seine Frau Roswitha (75) aus Iffigheim, die er in der "Drachengrotte" in Sulzfeld beim Tanzen kennengelernt hatte, eine kleine Landwirtschaft und eine Reinigung und eine Quelle-Agentur in Marktbreit. "Eigentlich ist es uns nicht schlecht gegangen", blickt Rüttinger zurück, Er hofft, mit dem Propolis seiner auch noch auf viele weitere, gute Jahre mit seiner Frau. Sie haben zwei Kinder und vier Enkel.
Früher spielte Rüttinger Fußball in Marktbreit. "Ein knallharter Verteidiger", wie einer der Gäste berichtete. In seiner letzten Saison war er dann Mittelstürmer und erzielte innerhalb von fünf Spielen elf Tore.
Später spielte er dann bei den Alten Herren in Seinsheim. Als die Faschingsabteilung, die Galgenvögel, gegründet wurden, war er von Anfang an dabei – im Elferrat und auch in der Bütt. Heute genießt er die Prunksitzungen als Zuschauer.