Es schien so, als wäre ganz Franken am Sonntag in Scheinfeld gewesen. Ersten Schätzungen nach dürften es wohl um die 12 000 Besucher gewesen sein. Damit wurde die Veranstaltung ihrem Ruf wiederum gerecht, Bayerns größte Ausstellung rund um das vielfältige Thema Holz zu sein.
Schon vor dem offiziellen Beginn um 11 Uhr strömten viele Besucher durch die Holzmeile und die Messehallen. Rund 200 Anbieter hielten für sie ein breites und umfangreiches Angebot rund um den Werkstoff Holz bereit.
Holzfee und Waldkönigin
Der Erfolg des zum zwölften Mal veranstalteten Holztages freute nicht nur Bürgermeister Claus Seifert, sondern auch die Scheinfelder Holzfee, Antonia Günter, die mit der Bayerischen Waldkönigin, Kerstin Seitz, von Stand zu Stand ging. Am Vortag wohnten beide auch der Pflanzung einer Flatterulme in der Jahresbaumallee bei. Über die Besonderheiten des Baums hatte Ludwig Albrecht, Leiter des Amtes für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Uffenheim, referiert.
Auf dem Messefreigelände schlugen die Herzen der Waldbauern und Forstleute angesichts der Maschinen höher. Vom kleinen Holzhäcksler für den Garten über mobile Sägewerke bis hin zu den ganz großen Maschinen, für die die größten Baumstämme bestimmt sind. Viele von ihnen gab es in Aktion zu erleben. Faszinierend, wie eine Maschine einen kräftigen Baumstamm Stück für Stück in sich hineinzog. Am Ende fielen dann Holzscheite in den Wagen.
Wahl der richtigen Baumart
Neben all den Maschinen erhielten die Besucher viele Informationen zum Thema "Wald" und zur richtigen Baumartenwahl, aber auch über die Tier- und Pflanzenwelt. Viele Baumschulen waren vertreten, die zahlreiche Nadel- und Laubhölzer anboten, von der Zeder bis zu Elsbeere. Viele werden nun in fränkischen Gärten weiterwachsen.
Auch das Thema "Energie" kam nicht zu kurz. Vom Kaminofen über Pellet- bis hin zu Hackschnitzelheizungen konnten sich die Besucher ausführliche Beratungen geben lassen.
Gartenmöbel, Insektenhotels oder Bausätze für Vogelhäuser fanden ihre Liebhaber, ebenso der gute alte Reisigbesen oder Holzrechen. Nicht fehlen durften Holzfässer und Strandkörbe, in die man sich angesichts des herrlichen Wetters gerne sofort gesetzt hätte. Größere Objekte waren die Holzhäuser oder Pavillons.
In den Messehallen war die filigrane Holzkunst vertreten. Feinste Schnitzereien oder Intarsienarbeiten, Pfeifen und Musikinstrumente, Holzschmuck oder Brandmalerei waren zu sehen. Da es bis Weihnachten nicht mehr allzu lange hin ist, durften Krippenfiguren und Weihnachtliches aus Holz, wie Lichterbögen und Pyramiden, nicht fehlen.
Handwerker stellen sich vor
Gut verteilt waren auch jene Handwerker, die ihre Kunst vorführten. Holzschnitzer waren ebenso in ihrer Arbeit zu sehen wie Korbflechter. Vertreten waren auch Drechsler und Zimmerer.
Massive Holztische, Holzmöbel für Küche, Bad und mehr, Holzspielzeug, Parkettböden, Laubsägearbeiten – beinahe alles, was aus Holz möglich ist, wurde auf dem Holztag präsentiert. Darunter auch Holzkrüge oder Weizenbecher, Gewürzmühlen, Handnussknacker aus Buchenholz, Uhren und Brillengestelle oder sogar Holzhandtaschen und -krawatten.
Die Mitglieder der Feuerwehren lotsten die Besucher wieder zu den Parkplätzen. Auch bei den Zufahrtsstraßen hatten sie mit der Verkehrsregelung alle Hände voll zu tun, dass der Zu- und Abfahrtsverkehr nicht stockte.