Der Biebelrieder Reinhold Hoh hat für seine 30-jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Aufsichtsrat und Vorstand im genossenschaftlichen Unternehmen Milchwerke Mainfranken die goldene Raiffeisennadel verliehen bekommen.
Der 62-jährige Landwirt hatte bis 2017 auf seinem Betrieb in Biebelried Tierhaltung. Jetzt betreibt er noch Ackerbau. Zu seiner Anfangszeit seien es noch über 800 Milcherzeuger gewesen, jetzt seien es noch knapp 100, erzählt Hoh.
1994 wurde Hoh zunächst in den Aufsichtsrat der Milchwerke Mainfranken gewählt. 1997 folgte die Wahl in den Vorstand. Nach mehrmaliger Wiederwahl wählten die Genossenschaftsmitglieder Hoh 2005 zum Vorstandsvorsitzenden. Diesen Vorsitz hatte er bis 2023 inne.
Seit vergangenem Jahr arbeitet er als Vorstandsmitglied den neuen Vorstandsvorsitzenden Martin Scheiner ein. "Das sind ehrlich gesagt Fußstapfen, in denen man weniger laufen, als sich vielmehr darin einrichten könnte", sagte Hohs stellvertretender Vorstandsvorsitzender Johannes Schmidt in seiner Laudatio.
Eigentlich hatte Hoh schon früher aufhören wollen. "Wenn man keine Milch mehr hat, sollte man Platz machen", erklärt Hoh im Gespräch mit dieser Redaktion. Doch er sollte noch eine Periode weitermachen wegen der Suche nach einer neuen Milchkäuferin.
In seiner Tätigkeit bei der Bayerischen Milchindustrie eG (BMI) seien seine Fähigkeiten sichtbar auch gebraucht worden, erinnerte Schmidt. Seine Zeit und sein ehrenamtliches Engagement habe Hoh stets den Interessen der Landwirtschaft als Ganzes, aber im Speziellen der Milchwerke Mainfranken geopfert. "Die Interessensvertretung unserer Milchwerke war Dir stets eine Herzensangelegenheit."
Fachlich habe ihm keiner etwas entgegensetzen können, sagte Schmidt und kritisierte die BMI. Denn diese stünde heute anders da, wenn sie auf Hoh gehört hätte. Hoh habe die Milchwerke schließlich von der BMI losgeeist und zu einem anderen Milchverarbeiter hingeführt. Mit einer Genossenschaft eine Genossenschaft zu verlassen, sei sicher nicht gerade im Sinne des Genossenschaftsverbandes gewesen. Doch der Wechsel sei organisiert gewesen. "Unser Werk in Würzburg ist immer noch ein Stück weit uns", würdigte Schmidt das Verdienst von Hoh.