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Münsterschwarzach
Hoffnung für Leukämie-Kranke
Mit solchen Flyern wirbt das „Netzwerk Hoffnung“ für die Aufnahme in die Stammzellspenderdatei, mit deren Hilfe die Krankheit Leukämie geheilt werden kann.
Foto: Reinhard Klos | Mit solchen Flyern wirbt das „Netzwerk Hoffnung“ für die Aufnahme in die Stammzellspenderdatei, mit deren Hilfe die Krankheit Leukämie geheilt werden kann.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 14.10.2021 02:30 Uhr

Der Leukämie den Schrecken zu nehmen, das ist die Lebensaufgabe von Prof. Markus Böck von der Universität Würzburg. Er informierte die Elftklässler des Egbert-Gymnasiums in einem Vortrag darüber, welchen Beitrag die Schüler selbst im Kampf gegen die Blutkrankheit leisten können. Ausgangspunkt der Krankheit ist, dass die Stammzellen massenhaft defekte weiße Blutkörperchen, aber keine roten Blutkörperchen mehr produzieren. Die Folgen sind extreme Anfälligkeit gegenüber Infektionen und Sauerstoffmangel, weil die roten Blutkörperchen nicht mehr vorhanden sind, um die Organe und Muskeln mit Sauerstoff versorgen. Hinzu kommt, dass auch die Blutplättchen fehlen, die innere oder Blutungen stillen könnten.

Zur Häufigkeit der Erkrankung nannte Prof. Böck die Zahl von 12 000 neuen Fällen pro Jahr in Deutschland. Die Patienten müssen sich zunächst einer Chemotherapie unterziehen, die die Zellteilung hemmt – leider damit aber auch die Teilung der gesunden Zellen, was zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führt. Daher ist für viele Leukämie-Patienten die Stammzellentherapie der einzige Weg, um geheilt zu werden. So warb Prof. Böck dafür, dass sich die Schüler in die Stammzellen-Spenderdatei aufnehmen lassen. Je mehr Menschen in der Datei gelistet sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein passender Spender gefunden wird. Das bisher Erreichte ist eine Erfolgsstory: Etwa hunderttausend Stammzellenspenden sind durch den Aufbau des Spender-Registers vermittelt worden.

Nach Abklingen der Corona-Pandemie hofft man am EGM darauf, dass die freiwillige Typisierung der Oberstufenschüler bald wieder angeboten werden kann. Dann verläuft die Aufnahme in die Datei denkbar einfach, und zwar mithilfe eines Wangenabstrichs. Wird eine registrierte Person tatsächlich für einen Patienten gebraucht, werden die Stammzellen in der Regel im Rahmen einer etwas längeren, medikamentös vorbereiteten Blutspende entnommen. Auf diese Art und Weise wurden am EGM tatsächlich in den letzten 20 Jahren Leben gerettet: Es gab mehrere Spender und eine Empfängerin unter der Schülerschaft.

Von: Dr. Reinhard Klos (Oberstufenkoordinator, Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach)

 
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