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KITZINGEN
Hochwasser: Sorgenkind Esbach
Schwachpunkt: Der Rechen am Einlauf des Eherieder Mühlbachs ins Regenüberlaufbecken zwischen Esbachhof und WSG war während des Hochwassers schnell verstopf. Die Folge: Das Wasser staute sich zurück und überflutete das Firmengelände des Sanitärgroßhandelsbetriebs. Erst durch den ständigen Einsatz eines Baggers gelang es, den Durchfluss frei zu halten.
Foto: Siegfried Sebelka | Schwachpunkt: Der Rechen am Einlauf des Eherieder Mühlbachs ins Regenüberlaufbecken zwischen Esbachhof und WSG war während des Hochwassers schnell verstopf.
Von unserem Redaktionsmitglied Siegfried Sebelka
 |  aktualisiert: 02.02.2011 16:39 Uhr

Die zwei Hochwasserwellen des Mains im Jahr 2011 sind ohne allzu große Schäden durch Kitzingen gerollt. Allerdings hatten der Regen und die Schneeschmelze auch deutlich gemacht, dass es auch außerhalb des Mains Schwachstellen im Kitzinger Stadtgebiet gibt – an den sonst eher kleinen Bächen und Zuflüssen.

Das Hochwasser und die Folgen war Thema im Verwaltungs- und Bauausschuss des Kitzinger Stadtrats am Dienstag. Die zweimalige Überschwemmung des Betriebsgeländes der Firma WSG in der Schützenstraße hat eine der Schwachstellen deutlich gemacht. Wie Karl-Heinz Schmidt (UsW) sagte, ist der sonst eher unscheinbare Eherieder Mühlbach, den viele Kitzinger Esbach nennen, zweimal innerhalb weniger Tage zum reißenden Wildbach geworden. Überschwemmungen gab es entlang der Kaltensondheimer Straße. In der Talstraße wurde es vor allem bei der Gärtnerei Kohl eng mit der Folge, dass die Feuerwehr rund um die Uhr im Einsatz war.

Die entscheidende Schwachstelle hat Schmidt zwischen dem Hotel Esbachhof und dem Sanitärgroßhandel WSG ausgemacht. Dort fließt der Esbach ins Regenüberlaufbecken, das die Wassermassen auf dem Weg in den Main zurückhalten soll. Um das Becken vor Verschmutzung zu sichern, ist am Einfluss ein Rechen angebracht. Genau dieser Rechen war bei den vergangenen Fluten das Problem. Bäume, Äste und anderes Mitbringsel des Baches machten den Rechen in kürzester Zeit dicht. Das Wasser staute sich zurück und überschwemmte das relativ tief gelegene WSG-Betriebsgelände. „Akuten Handlungsbedarf“ stellte nicht nur Schmidt fest.

Wie Georg Schwarz vom Ordnungsamt sagte, hat der Rechen tatsächlich zu einem Großeinsatz während des Hochwassers geführt. Feuerwehr und Bauhof seien rund um die Uhr im Einsatz gewesen. Ein Bagger hat im Stundentakt versucht, die Hindernisse vom Rechen zu räumen.

Inzwischen habe man sich verwaltungsintern Gedanken gemacht, wie das Problem in den Griff zu bekommen ist. Eine ständige Wache und das Ausbaggern während des Hochwassers sei eine Möglichkeit, die allerdings mit Blick auf die reißenden Fluten und die damit verbundenen Gefahren riskant und eher umstritten ist. „Das ist ein Himmelfahrtskommando“, sagte Karl-Heinz Schmidt. Möglich wäre auch der Einsatz von Technik, die den Rechen automatisch frei hält. Und dann sei auch wieder eine Hochwasserfreilegung diskutiert worden.

Wie Hans Schardt (Pro Kitzingen) als einer der erfahrensten Stadträte sagte, ist das Thema nicht neu. Vorschläge zum Bau von Hochwasser-Schutzdämmen entlang des Eherieder Mühlbachs zwischen Kaltensondheim und Kitzingen seien schon vor Jahren diskutiert, aber nie umgesetzt worden.

Das Thema soll laut Bürgermeister Klaus Christof, der die Sitzung für den erkrankten Oberbürgermeister Siegfried Müller leitet, ebenso noch einmal auf die Tagesordnung wie der Vorschlag von Schmidt, eine „Sperrmauer“ zu bauen, um das WSG-Gelände in Zukunft zu schützen.

 
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