Als Leiterin des Kitzinger Stadtarchivs ist es Doris Badel gewohnt, eher im Verborgenen zwischen Aktenschränken und Registratur zu arbeiten. Manchmal aber dringt ihre Arbeit doch zu einer breiteren Öffentlichkeit vor – was für entsprechende Freude sorgt. Jüngst war es wieder einmal soweit. Einer dieser Freu-Momente, und das lag an einem Fotokalender mit historischen Bildern aus dem Archiv, der sich als Renner erwies.
"Die Menschen interessieren sich für historische Ansichten ihrer Heimat", sagt Badel und sieht ihre Arbeit gewürdigt. Zusammen mit der Kitzinger Touristinfo und einem auf historische Kalender spezialisierten Verlag wurde das Projekt Ende 2023 realisiert. Was zunächst als Versuchsballon angelegt war, stieß sofort auf Interesse. Aus dem Stand wurden 230 Kalender verkauft, 80 davon in der Touristinfo und 150 in der Buchhandlung Schöningh. Eine feste Auflage gab es nicht, gedruckt wird im Print-on-Demand-Verfahren, also bei Bedarf.
Nachschub an Kalendern für 2024 ist im Anmarsch
Über das Interesse staunte auch Vanessa Feineis. Die Leiterin der Kitzinger Touristinfo freute sich entsprechend über den "überraschend großen Erfolg" – und legte sich schnell fest: Für 2025 soll es in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv auf jeden Fall eine Neuauflage geben.
Wer für dieses Jahr noch einen Kalender will, hat eine gute Chance. Zuletzt waren zwar alle Exemplare ausverkauft, die Buchhandlung Schöningh hat allerdings wegen der Nachfragen noch einmal nachgeordert. Der Nachschub wird Anfang dieser Woche erwartet. In der Touristinfo wird ebenfalls noch eine Sammelbestellung geplant, eine entsprechende Liste für Interessenten liegt aus.
Kitzinger Kalender wird auch in Amerika nachgefragt
Immer wieder gab es dabei auch Nachfragen aus Amerika, meist von ausgewanderten Kitzingern: Wie kommen wir an den Kalender? Gelöst werden konnte das zwar bei der Premiere noch nicht. Für den Kalender 2025 soll das aber keine Frage mehr sein: Sowohl der Versand als auch die Bezahlweise werden bis dahin geklärt, damit die historischen Aufnahmen aus dem Stadtarchiv ihren Weg nach Übersee antreten können.