
Im Winter ist die Vogelwelt ganz besonders auf Hilfe angewiesen. Worauf kommt es an? Fragen an Klaus Sanzenbacher, den Vorsitzenden der Kreisgruppe Kitzingen des Landesbundes für Vogelschutz (LBV).

Klaus Sanzenbacher: Ich verwende zur Fütterung Futtersäulen für Sonnenblumenkerne und Erdnussbruch. Daneben füttere ich noch für die Weichfresser, wie z.B. Amseln und Stare, Fettfutter und Meisenknödel. Gut angenommen werden auch alte Äpfel, die wir an einer Schnur wie eine Perlenkette auffädeln und in die Büsche hängen.
Sanzenbacher: Bisher waren Blau- und Kohlmeisen, Amseln, Kleiber, Spatzen, Ringel- und Türkentauben sowie Rotkehlchen und Buntspechte zu Gast. Mit Beginn des Schneefalls sind jetzt sind auch zusätzliche Arten des Waldes gekommen: Buchfinken, Grünfinken, Schwanzmeisen, Erlenzeisig. Hin und wieder ist auch ein Kernbeißer sehen.
Sanzenbacher: Die Futterstelle muss so gebaut sein, dass das Futter nicht nass wird. Außerdem darf kein Kot ins Futter gelangen. Besonders hygienisch sind Futtersäulen. Sollten Futterhäuser verwendet werden, sind diese regelmäßig zu reinigen. Das Futterhaus sollte frei aufgestellt werden, damit die Vögel eine heranschleichende Katze rechtzeitig bemerken.
Sanzenbacher: Beim Vogelfutterkauf sollte darauf geachtet werden, dass dieses kein Getreide enthält, da Vögel dieses verschmähen, es dafür aber Mäuse und Ratten gerne fressen. Generell sollte Vogelfutter sicher und in geschlossenen Behältnissen gelagert werden. Brot ist kein geeignetes Futter, denn es enthält für Vögel zu viel Salz und quillt im Magen auf.
Sanzenbacher: Wenn möglich, sollte auch Trinkwasser angeboten werden.
Sanzenbacher: Nistkästen sollten Sie über den Winter hängen lassen, da viele Vögel diese im Winter auch als Schlafplatz nutzen. Vergessen Sie aber nicht, die Kästen im Spätherbst zu reinigen.
Sanzenbacher: Sie können den Vögeln auch im Winter mit einem naturnah angelegten Garten mit heimischen Stauden und „unaufgeräumten“ Ecken wie Holz- und Laubhaufen helfen. Durch die Pflanzung von einheimischen Gehölzen, am besten beerentragenden Sträuchern, wie Wildrosen, Hartriegel, Schlehe und Weißdorn, haben die Vögel bis in den Winter hinein natürliche Nahrung und bessere Versteckmöglichkeiten.