zurück
Kitzingen
Hier droht ein Fahrverbot: Handwerker hat jetzt Angst um seinen Führerschein
Wenn Drogen im Spiel sind, geht es auch schnell um den Führerschein – für einen 36-Jährigen ging es jetzt vor dem Kitzinger Amtsgericht genau darum.
Foto: Sina Schuldt, dpa | Wenn Drogen im Spiel sind, geht es auch schnell um den Führerschein – für einen 36-Jährigen ging es jetzt vor dem Kitzinger Amtsgericht genau darum.
Sigfried Sebelka
Siegfried Sebelka
 |  aktualisiert: 09.11.2024 02:31 Uhr

Der Mann auf der Anklagebank wirkt irgendwie von der Rolle. Ob das am Drogenkonsum liegt, blieb unklar. Aussagen dazu machte der 36-Jährige vor dem Amtsgericht nicht. Dass er mit Drogen zu tun hatte, räumte er ein. Für den unerlaubten Erwerb und Besitz von Betäubungsmitteln ist der gelernte Maler und Lackierer, der derzeit von Bürgergeld lebt, zu 1350 Euro (90 Tagessätze zu 15 Euro) verurteilt worden.

Der Mann hatte vor zwei Jahren zehnmal Amphetamin gekauft, neunmal ging es um ein Gramm. Einmal waren es zehn. Dass er auch welches besessen hat, zeigte eine Hausdurchsuchung Ende Januar 2024. Da fanden die Fahnder bei ihm 18,2 Gramm Amphetamin und sechs Ecstasy-Tabletten. "Also, das passt so", sagte der Mann zur Anklage. Sein Verteidiger ergänzte: "Angaben zum aktuellen Drogenkonsum werden nicht gemacht."

Auf Zeugen verzichtet

Nach dem Geständnis konnte das Gericht auf Zeugen verzichten. Es ging um die persönlichen Verhältnisse und die Strafe. Der Mann hat nach einem Hauptschulabschluss Maler und Lackierer gelernt und in dem Beruf gearbeitet. Vor zwei Jahren habe er sich eine Auszeit genommen. "Einfach so", sagte er auf die Frage von Richterin Ilka Matthes. Er lebe von 500 Euro Bürgergeld. Die Miete wird übernommen.

Derzeit sei er auf der Suche nach einem neuen Job. Er mache alles, sagte er. Zum Problem könnte die Fahrerlaubnis werden. "Ohne Führerschein ist es ganz schlecht", sagte er. Und den könnte ihm die Fahrerlaubnisbehörde entziehen, wenn er verurteilt wird, befürchtet er. Ein entsprechendes Schreiben habe er schon bekommen.

Lektion gelernt

Mit dieser Konsequenz wird er leben müssen. An einem Urteil kam er nicht vorbei. Der Staatsanwalt hatte 90 Tagessätze zu 15 Euro gefordert. Für den Verteidiger hätten für seinen nicht vorbestraften Mandanten "vielleicht auch 60 Tagessätze ausgereicht". Am Ende wurden es die 90. Der Mann scheint seine Lektion offenbar gelernt zu haben und formulierte seine in dem Verfahren gewonnenen Erkenntnisse so: "Vor Gericht stehen ist Scheiße."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Siegfried Sebelka
Amtsgericht Kitzingen
Drogenkonsum
Geldstrafen
Zeugen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top