In einem ungenutzten Keller auf dem Vereinsgelände des 1. FC Nürnberg wurde die Mitgliederkartei der Jahre 1928 bis 1955 gefunden, die bislang als verschollen galt. Unter den rund 12.000 Karteikarten fand Club-Historiker Bernd Siegler die Namen der 142 jüdischen Club-Mitglieder, die am 30. April 1933 – aus antisemitischen Gründen und im vorauseilenden Gehorsam gegenüber den nationalsozialistischen Machthabern – aus dem Verein verstoßen wurden. Das geht aus einem Presseschreiben hervor, dem folgende Informationen entnommen sind.
Der Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen lädt am Mittwoch, 21. Februar, um 19.30 Uhr, zur Buchvorstellung und zum moderierten Gespräch zwischen Autor Bernd Siegler und Diethart Bischof, Club-Fan seit mehr als 70 Jahren, in die Alte Synagoge Kitzingen ein.
Bernd Siegler hat die Biographien der ausgeschlossenen aktiven und passiven jüdischen Mitglieder in den verschiedenen Abteilungen des Clubs recherchiert, darunter auch Ludwig Fleischmann aus Prichsenstadt und Siegfried Haas, geboren in Mainbernheim. Viele waren schon als Schüler und Schülerinnen eingetreten. Die Tennisabteilung, der besonders viele Frauen angehörten, war nach 1933 um die Hälfte geschrumpft.
Das vom Club herausgegebene Buch handelt auch von den damaligen Tätern und wie diese nach 1945 wieder an einflussreicher Stelle wirken konnten. Es geht um das Verhalten des Vereins im Nationalsozialismus, den Umgang mit der eigenen Geschichte und aktuellen Strategien im deutschen Fußball/ Sport gegen Antisemitismus und Rassismus.
Der Eintritt ist frei.