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Marktbreit
Heimatverein Wernersreuth feiert 40 Jahre und sichert seinen Fortbestand
Die neu gewählte Leitung des Heimatvereins Wernersreuth in Marktbreit (von links): zweiter Vorsitzender Klaus Hühn, Vorsitzende Stefanie Braun und dritter Stellvertreter Dietmar Böhm.
Foto: Gerhard Bauer | Die neu gewählte Leitung des Heimatvereins Wernersreuth in Marktbreit (von links): zweiter Vorsitzender Klaus Hühn, Vorsitzende Stefanie Braun und dritter Stellvertreter Dietmar Böhm.
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 08.06.2024 02:35 Uhr

Der Heimatverein Wernersreuth, heute Vernerov als Stadtteil von Asch, blickt nach den Neuwahlen in Marktbreit in eine sichere Zukunft. Nach dem Tod des Gründers und Vorsitzenden, Herbert Braun, übernahm nun seine Tochter Stefanie zusammen mit Dietmar Böhm und Klaus Hühn das Ruder. Bei einer Feierstunde zum 40-jährigen Bestehen wurde die Entstehungsgeschichte aufgegriffen.

Einen Rückblick und einen Ausblick gaben Geschäftsführerin Katharina Wanner und Stefanie Braun. Wanner erinnerte, dass Braun nach der Ausweisung aus Tschechien eine Dorfgemeinschaft wie in Wernersreuth erhalten wollte. Beim damaligen Oberregierungsrat Siegfried Naser habe er großes Verständnis gefunden und sei so mit Bürgermeister Schubert und Marktbreit in Kontakt gekommen. Der Stadtrat habe einstimmig einer Partnerschaft zugestimmt. Es ging nicht alleine um Geselligkeit, es ging auch um Erhalt und Wiederbelebung von Liedgut und Brauchtum.

Asch übernahm 2001 die Patenschaft über die vertriebenen sudetendeutschen Bewohnerinnen und Bewohner. Die Vorsitzende machte deutlich, dass die in Wernersreuth wieder belebte Kirchweihtradition immer im Dreiklang Wernersreuth-Marktbreit-Asch gefeiert werde. Asch, Marktbreit und der Verein sanierten den Wernersreuther Friedhof, zu dessen Einweihung 2007 der damalige tschechische Außenminister Karel Fürst zu Schwarzenberg als Schirmherr kam.

Bei der Gründung war die Welt noch eine andere

Frisch als Vorsitzende gewählt, begrüßte Stefanie Braun, dass die Zukunft des Vereins dank seiner Verankerung in Asch und Marktbreit gesichert sei. Ihrem Vater sei es gelungen, die Liebe zur alten Heimat spüren zu lassen, obwohl Kinder und Enkel der einstigen Bewohner dort nicht lebten. Die tschechische Jugend wolle nun den Ort wieder glänzen lassen.

Bürgermeister Harald Kopp sprach von einem außergewöhnlichen Jubiläum, denn als der Verein 1983 gegründet wurde, sei die Welt mit dem Eisernen Vorhang noch eine andere gewesen. Was Bürgermeister Karl Schubert und Braun damals andachten, sei zunächst mit Grenze und Vergangenheit schier undenkbar gewesen, habe dann aber zu einer lebendigen Städtepartnerschaft geführt. Wernersreuth gehört heute als Vernerov zur Stadt Asch. Deren Bürgermeister Vitezslav Kokor und sein Stellverteter Pavel Matala würdigten in einem Grußschreiben das Engagement des Vereins zur Erinnerung an die alte Heimat im Egerland. Asch sei heute stolz auf die Verbundenheit mit Marktbreit. Der große Dank gelte Herbert Braun, dem es in unermüdlichem Einsatz gelang, Altes und Neues zu verbinden.

Geschichte aufarbeiten, um in Frieden zu leben

Kulturreferentin Christiane Berneth unterstrich, dass Geschichte aufgearbeitet werden müsse, um in Frieden leben zu können. Siegfried Naser erzählte, wie er damals bei Schubert sofort Unterstützung fand. Das Ergebnis erfülle heute mit Stolz und Dankbarkeit aber auch Respekt, denn der Heimatverein habe mit der Patenschaft einzigartiges geschaffen.

Erich Hegwein war damals Kämmerer und bekam die Unterstützung des Vereins durch den Bürgermeister mit. Bei Teilnahmen an Stadtfesten und Kirchweihen habe er gespürt, wie sehr das Herz Brauns an der Heimat hing. Aus der Verbindung seien viele Freundschaften entstanden.

Kreisheimatpflegerin Doris Paul hob hervor, dass Nasers Kontaktaufnahme mit Schubert dazu führte, dass Kultur, Tradition und Verständigung im Vordergrund standen. Wichtig sei immer das Miteinander und das Sprechen über alle Angelegenheiten gewesen und dass neben den Erwachsenen auch die Jugend einbezogen wurde.

Der Vorsitzende des Heimatvereins Marktbreit, Claus-Peter Berneth, bewunderte die Arbeit des Partnervereins in 40 Jahren und begrüßte die Bereitschaft von Stefanie Braun, das Werk ihres Vaters fortzuführen.

 
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