Das Bedauern darüber, dass der Kleinlangheimer Pfarrer Harald Vogt in den Ruhestand geht, war bei seiner Verabschiedung im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Pfarrkirche spürbar. Nach dem Einzug der Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine in die proppenvolle Kirche bekannte der Pfarrer, dass es ihm nicht leicht falle, zu gehen, da im Laufe der Jahre viele Beziehungen gewachsen seien. Mit musikalischer Unterstützung durch Posaunenchor und Orgel sang die Gemeinde "Du meine Seele" und der gemischte Chor des Gesangvereins sang zusammen mit dem Kinderchor "Siyahamba". In seiner letzten Predigt forderte der Pfarrer dazu auf, bei der Botschaft Christi für den Frieden auf Erden besonders hinzuhören, "denn Gott sieht auf das Herz und auf das, was uns bewegt und die Erde braucht Menschen, die den Frieden von innen und von unten her aufbauen". Er würdigte das "selbstverständliche ökumenische Miteinander". Dass viele gute Verbindungen entstanden, führte er darauf zurück, "dass wir offen zueinander waren und viele sich engagiert haben".
Dekanin Kerstin Baderschneider hob hervor, dass der Pfarrer dazu beigetragen habe, "dass der Wirkraum Gottes spürbar wurde". Zu den Stationen Vogts erzählte sie, dass er mit 18 Jahren jüngster Kirchenvorsteher in Bayern war, in Erlangen als Pfarrer begann, eine Zeitlang in der Berufsschule tätig war, dann als Pfarrer auf dem Schwanberg wirkte und schließlich 2018 nach Kleinlangheim kam. "Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, was sie für die Kirche getan haben". Ein Satz, für den es großen Beifall gab.
Gute Zusammenarbeit zwischen Politik und Kirche
"Wir hätten ihn noch gerne ein paar Jahre behalten", bekannte Bürgermeisterin Gerlinde Stier, die sich auch im Namen der Schwarzacher Kirchengemeinde für die gute Zusammenarbeit zwischen der kirchlichen und der politischen Gemeinde bedankte, die auch von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen sei. Was auch dazu geführt habe, dass das Gemeindehaus in der Kirchenburg zustande kam. "Was er auf den Weg gebracht hat, wird in Kleinlangheim bleiben", sagte die stellvertretende Landrätin Susanne Knof und die Schwanberg-Priorin Ursula Buske meinte, dass Kleinlangheim ob des Verlusts doch etwas zu bedauern sei. Daniela Dürr vom Musik-Gottesdienstteam bedankte sich für neue Formen des Gottesdienstes "und ohne den Pfarrer wird uns bei den Treffen etwas fehlen".
Sicher auch der Männergruppe, die sich auf dem Schwanberg trifft, deren Leiter Harald Vogt war und auch der Truppe, die ihn als Kapitän bei ihrer Segeltour hatte. Edith Fink-Ziegler vom Kirchenvorstand ging auf die verschiedenen Projekte ein, die in den vergangenen sechs Jahren verwirklicht wurden, so auch die Sanierungen von Pfarrhaus und Kirche. Die Vorstandsmitglieder erzählten zudem von vielen Sitzungen, Treffen, Seminaren, Diskussionsrunden und sonstigen Unternehmungen.
Die Aufforderung der Vorstandsmitglieder "Bleib so, wie Du bist" wurde mit "Standing Ovations" im Kirchenrund quittiert. "Danke, dass ich hier sein durfte und Danke für die Offenheit", lautete das Schlusswort des Pfarrers. Viele seiner Inspirationen habe er seiner Ehefrau Thea zu verdanken: "Ihr hättet mich nicht so erlebt, wenn es sie nicht gegeben hätte".
