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SCHWARZACH
Häuslebauer seit 50 Jahren im Aufwind
In 50 Jahren hat der Schwarzacher Siedlerverein viel für das Gemeinwohl getan. So wurde vor 13 Jahren eine Sitzgruppe am Ortseingang von Stadtschwarzach installiert, an der bis heute Wanderer und Radfahrer Rast machen. Im Bild von 2005 (von links) Ex-Vorsitzender Johann Koller, Peter Kieser, Heinrich Dees, Ex-Vorsitzender Wolfgang Etzel, Alt-Bürgermeister Lothar Nagel, Brigitte Etzel, Andreas Wenkheimer und Otmar Link.
Foto: Peter Pfannes | In 50 Jahren hat der Schwarzacher Siedlerverein viel für das Gemeinwohl getan. So wurde vor 13 Jahren eine Sitzgruppe am Ortseingang von Stadtschwarzach installiert, an der bis heute Wanderer und Radfahrer Rast machen.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:02 Uhr

Wenn es darum geht, ihre Heimat für die Bevölkerung und Gäste schöner zu machen, dann stehen die Mitglieder des Schwarzacher Siedlervereins jederzeit in den Startlöchern. Mit der Gründung vor einem halben Jahrhundert begann die Erfolgsgeschichte einer Vereinigung, die sich vor allem um das Gemeinwohl kümmert. Mitte Juni wird der 50. Geburtstag groß gefeiert. Der Festkommers findet am 8. Juni statt. Zwei Tage später, am 10. Juni, erwarten die Häuslebauer viele Gäste bei Gottesdienst, Umzug, Musik und Festbetrieb auf dem Festplatz im Stadtpark in Stadtschwarzach.

Ein Blick auf die Entwicklung der Schwarzacher „Siedler“ zeigt den Beliebtheitsgrad der Gemeinschaft. Von einst 27 Personen ist die Zahl der Mitglieder auf heute über 500 angestiegen. Durch die Vielzahl von Aktivitäten und Veranstaltungen im Jahresablauf ist der Verein aus dem Ortsgeschehen nicht mehr wegzudenken.

Im Mittelpunkt steht ein intaktes Miteinander. Im Protokollbuch ist nachzulesen, dass der Siedlerverein am 24. Oktober 1968 aus der Taufe gehoben wurde. Hauptgrund waren Nachforderungsbescheide der Gemeinde zu den ursprünglichen Herstellungskosten der Ortskanalisation. 27 Bürger taten sich im neuen Verein unter dem Dachverband, dem Bayerischen Siedlerbund zusammen. Dieser unterstützte die Mitglieder des jungen Vereins in der Streitsache mit der Kommune. Vorsitzender war Franz Lang, 2. Vorsitzender Josef Löb und Kassier August Kempf. Als Beisitzer fungierten Helmut Döring, Josef Herold und Willy Möstl.

Vergleich vor Gericht

Der Rechtsstreit mit der Gemeinde ging bis vor den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Hier kam es 1976 zu einem Vergleich zwischen dem Siedlerbund und der Gemeinde: die Nachforderungen der Gemeinde wurden um 25 Prozent reduziert.

1976 übernahm August Sauerhammer den Vorsitz. Unter der neuen Vereinsführung wurden Baumschnittkurse abgehalten, Vorträge über Garten- und Zimmerpflanzen organisiert, Ausflugsfahrten, Kappenabende und Wanderungen durchgeführt sowie das heute noch beliebte Siedlerfest abgehalten. Außerdem engagierte man sich verstärkt für das Gemeinwohl.

1977 dachte man an den Umweltschutz und sorgte für das Aufstellen erster Altglascontainer. 1978 stellten die Siedler 17 Ruhebänke und sieben Ortstafeln in den Ortsteilen auf. Faltprospekte mit Wanderwegen wurden initiiert, Bildstöcke hergerichtet. 1981 kaufte die Vereinigung Motorbaumspritze, Baumschere, Vertikutiergerät und Häcksler. Bis heute können die Mitglieder diese Geräte ausleihen. 1982 wurde der heutige Verein ins Vereinsregister eingetragen.

Günstigere Einkaufspreise

Seit 35 Jahren erzielen die Mitglieder durch den gemeinsamen Einkauf von Heizöl, Kohle und Briketts, Gartendünger und Torf günstigere Einkaufspreise. Bei vielen Firmen gibt es Rabatte. Eine Mitgliedschaft wurde für den eigenen Geldbeutel lohnenswert. 1985 verstarb Sauerhammer. Kommissarisch übernahm Helmut Jattke die Vereinsführung, ehe Inge Sauerhammer in die Fußstapfen ihres verstorbenen Ehemanns trat und bis 1993 den Verein weiterführte.

1994 betrat Johann Koller die Kommandobrücke. Die Gründungsmitglieder Helmut Döring und August Kempf wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Es wurden Heckenschere und Hochdruckreiniger gekauft, die jährlichen Aktivitäten durch Ferienpassaktion, Ausflüge und Kesselfleischessen erweitert. Seit 1998 wird jede neue Familie beim Einzug ins eigene Heim mit Salz und Brot gratuliert. Inge Sauerhammer wurde zur Ehrenvorsitzenden ernannt, Hugo Keppner zum Ehrenmitglied. Die Siedler pflanzten einen Baum im Baugebiet „An der Aspel“, legten 1999 das dortige Rondell mit Bank und Pflanzen an. In Stadtschwarzach wurde eine Blumeninsel errichtet und eine Ruhebank gestiftet.

2002 wurde Wolfgang Etzel zum Vorsitzenden gewählt. Sein Vorgänger Koller wurde Ehrenvorstand. 2005 baute man eine Sitzgruppe am Ortseingang von Stadtschwarzach. 2007 übernahmen die Siedler die Renovierungskosten des Bildstocks an der Schwarzachbrücke in Münsterschwarzach. Jüngstes Projekt war der Schwarzacher Kulturwanderweg, der im vergangenen Jahr eingeweiht wurde. Unter dem Motto „Vertiefe dich in die Natur, dann wirst du alles besser verstehen“ (Albert Einstein) erleben die Wanderer Schwarzachs Natur ihrer schönsten Seite. Vorsitzende seit 2017 ist Melanie Rosenberger.

 
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