Sobald sie die Pfeife hören, springen die Schüler der Klasse 3 b der Dr.-Karlheinz-Spielmann-Grund- und Mittelschule Iphofen mit einem perfekten Köpfer ins Wasser. Unter der Aufsicht von Sportlehrerin Katja Wagner ziehen die 17 Mädchen und Jungen ihre Bahnen durch das Becken des Hallenbades, das direkt an die Schule angrenzt. Wagner wird während der 90 Minuten langen Schwimmstunde von dem ehemaligen Iphofener Lehrer Hilar Burkard unterstützt, der sich seit seiner Pensionierung als ehrenamtlicher Schwimmhelfer engagiert.
Gerade bei den Spielen am Anfang der Stunden, die die Kinder auf den Unterricht vorbereiten sollen, sind Wagner und Burkard besonders achtsam. Denn bei "Wer hat Angst vorm Weißen Hai?" jagen die Kinder einander tauchend und schreiend durch das Becken, so dass das Wasser nach allen Seiten spritzt.
Die beiden Aufsichtspersonen sind Teil der insgesamt sechs Lehrer, die der Schule zur Schwimmausbildung zur Verfügung stehen. Diese vergleichsweise hohe Zahl an vorhandenen Lehrkräften und stattfindenden Schwimmstunden pro Monat sind Teil des Konzepts, das die Grundschule Iphofen in Bezug auf die Schwimmausbildung so effektiv macht. Dies zeigt sich unter anderem an einer Vielzahl von Wettbewerben, bei denen die Schule immer wieder antritt.
Erster Platz beim Wettbewerb "Mit Sicherheit mehr Wasserspaß"
Einen weiteren Erfolg konnten die Iphofener Grundschüler im Schuljahr 2018/19 erringen. Bei dem Wettbewerb "Mit Sicherheit mehr Wasserspaß", bei dem bayernweit 66 Schulen ausgezeichnet wurden, wurde der Grundschule in der Kategorie B (Grundschulen bis 110 Schüler) der erste Platz verliehen. Hierbei handelt es sich um eine gemeinsame Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, des Bayerischen Schwimmverbands, der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes und des Landesverbands Bayern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), bei dem anhand der errungenen Schwimmabzeichen der Erfolg gemessen wird.
Der Preis ist mit 500 Euro dotiert. Dieses Geld möchte die Schule laut Wagner nutzen, um auch in Zukunft Materialien und Geräte für den Schwimmunterricht anschaffen zu können, da dieser einer der wichtigsten Ziele im Schulsport sei. Außerdem habe die Grundschule Iphofen durch den direkten Zugang zu einem Schwimmbecken ohnehin schon großes Glück. "Wir brauchen die Hallenbäder unbedingt", fügt Burkard an und weist mit Wagner darauf hin, dass es gerade für Kinder in einigen Situationen lebensbedrohlich sei, nicht schwimmen zu können.
Trotz Erfolg Spaß im Schwimmunterricht
Trotz der errungenen Erfolge und einer einer Schwimmerquote von 95 bis 100 Prozent in den vierten Klassen schaffen es Wagner und Burkard den Unterricht für die Kinder ansprechend und kurzweilig zu gestalten. Dem achtjährigen Constantin aus Iphofen bereitet der Unterricht jedenfalls Freude. "Gerade das Rückenschwimmen und die Schwimmspiele am Anfang machen mir viel Spaß", erklärt er begeistert.
In Unterfranken wurden außer der noch Dr.-Karlheinz-Spielmann-Grundschule noch folgende sieben Schulen ausgezeichnet: Grundschule Ebern, Grundschule Haßfurt, Balthasar-Neumann-Grundschule Werneck, Dominikus-Savio-Schule, Privates Sonderpädagogisches Förderzentrum Maroldsweisach, Staatliche Realschule Bad Brückenau, Staatliche Realschule Marktheidenfeld sowie
Olympia-Morata-Gymnasium Schweinfurt.