zurück
Prichsenstadt
Grundschüler aus Prichsenstadt ”auf jüdischen Spuren”
Die Gruppe beim Stadtrundgang in Prichsenstadt vor dem Haus, welches am längsten in jüdischem Besitz war und wo zuletzt die Familie Max Reich wohnte.
Foto: Angela Hofmann | Die Gruppe beim Stadtrundgang in Prichsenstadt vor dem Haus, welches am längsten in jüdischem Besitz war und wo zuletzt die Familie Max Reich wohnte.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 26.07.2024 02:44 Uhr

Ein Standrundgang mit einer Gruppe der 3. und 4. Klasse der Grundschule Prichsenstadt beschloss die diesjährige Behandlung des Themas "Judentum und jüdisches Leben" im Religionsunterricht.

Eingestimmt wurden die Kinder schon vor einiger Zeit - nachdem im Religionsunterricht das Thema Judentum besprochen worden war - durch einen fast zweistündigen Bildvortrag. Dazu kamen Mitglieder des Arbeitskreises "Stolpersteine - Erinnern und Gedenken" im Verein Alt Prichsenstadt e. V. in die Schule. Sie stellten anhand zahlreicher Fotos Grundsätzlichkeiten des jüdischen Lebens und des Gedenkens an die Opfer des

Nationalsozialismus dar - auch anhand verschiedener Anschauungsgegenstände, z. B. eines Stolpersteins und einer Mesusa - dem sogenannten "Haussegen" (der an jüdischen Häusern stets am rechten Türpfosten angebracht wird und immer schief hängt!)

Beim Vortrag konnten auch zahlreiche Fragen der sehr wissbegierigen Kinder beantwortet werden. Zur weiteren Vertiefung und Veranschaulichung des Themas verabredete man dann mit der Schulleitung, einen Stadtrundgang in zwei Gruppen an verschiedenen Tagen durchzuführen.

Den Einstieg in diese kleinen Stadtführungen bildete jeweils ein Stopp an der Stelle, wo die erste Synagoge in Prichsenstadt stand, die aber schon 1897 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Die zweite Synagoge wurde dann 1912 eingeweiht und ist äußerlich noch sehr gut erhalten.

Auf dem Spaziergang durch die Stadt hielt man an verschiedenen ehemals jüdischen Häusern, wo man - wie auch an der Synagoge - Spuren der Mesusa erkennen konnte.

Auch fast alle bisher in Prichsenstadt verlegten Stolpersteine wurden besichtigt und erläutert.

Kurz vor dem zweiten Stadtrundgang fand eine "Putzaktion" der Klasse 5a des Wiesentheider Gymnasiums statt - die Steine glänzten also fast wie neu und waren sehr gut lesbar.

Der Spaziergang endete am sogenannten "DenkOrt Prichsenstadt" vor dem Friedhofseingang, wo seit 2022 gemeinsam aller Opfer der Weltkriege und des Nationalsozialismus gedacht wird - auch alle Namen der Ermordeten sind vermerkt, speziell für die jüdischen Opfer wurde ein "Kofferdenkmal" errichtet.

Von: Angela Hofmann (Schulleitung, Grundschule Prichsenstadt)

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Prichsenstadt
Pressemitteilung
Grundschule Prichsenstadt
Grundschulkinder
Schulleitungen
Stadt Gerolzhofen
Synagogen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top