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VOLKACH
Grünes Licht für Weinhotel an den Erlachhöfen
Guido Chuleck
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:59 Uhr

Aufatmen bei Investor Peter Heidecker, Architekt Manfred Stockinger und der Mehrheit im Stadtrat Volkach: Im zweiten Anlauf erteilte der Rat mit 12:8 Stimmen sein Einvernehmen für das 20-Millionen-Euro-Projekt „Wein-Themenhotel“ der Römmert Wein- und Ferienland GmbH (Waldkrainburg) am Weingut Römmert an den Erlachhöfen.

War Ende Juli nach einer kontroversen Diskussion noch die Bauvoranfrage mit einem hauchdünnen 10:9 abgelehnt worden, konnte sich nun die Mehrheit der Räte für einen Bauantrag und eine abgespeckte Variante des Hotels erwärmen.

Das Hotelgebäude selbst, erklärte der Architekt, werde so weit Richtung Weingut verschoben, dass es rund 20 Meter Abstand zu den Nachbarn einhalte. Der geplante Eventbereich werde ebenso wie die Vinothek und die Weinproduktion in das gegenüberliegende Weingut verlegt. Einem entsprechenden Bauantrag mit der dort notwendigen Erweiterung stimmten die Räte zu.

Reaktion auf Befürchtungen

Beim Hotel bleibt es bei 107 Zimmern auf drei Stockwerken. Im Grundbuch werde eingetragen sein, dass für das Hotel das normale Arbeiten der Winzer in den Weinbergen kein Grund für eine Reklamation sein darf, so Heidecker. Er habe die Befürchtungen der Anwohner sehr ernst genommen. Deshalb sei auch der Bauplan an wesentlichen Stellen geändert worden war. Auch der zu erwartende Schwerlastverkehr werde der Straße weniger Schäden zufügen als erwartet. „Wir bauen sehr viel mit Holz, und dass eine Straße durch den Bauverkehr dreckig wird, haben Sie in ganz Deutschland“, so Heidecker.

Dass das Weinhotel funktionieren würde, hätten zwei Machbarkeitsstudien ergeben, die Heidecker vom Hotel- und Gaststättenverband (hoga) sowie von PKF (Pannell Kerr Forster), einem Beratungsunternehmen für die Hotelindustrie aus München, hat erstellen lassen. Weinhotels in Weinbergen „funktioniert in ganz Europa, warum sollte es ausgerechnet in Volkach nicht funktionieren“, betonte Architekt Stockinger.

Sorgen von Anliegern und Stadträten, die Arbeit der Winzer könne wegen Lärm oder Spritzmitteln zu Konflikten führen, versuchte FWG-Fraktionschef Herbert Römmelt zu entkräften – mit Verweis auf die Vogelsburg hoch über Volkach: „Da sitzen die Gäste acht, vielleicht zehn Meter von den Weinstöcken entfernt“. Beschwert habe sich bei ihm deswegen noch niemand, fügte Kornell hinzu. Und letztlich, so Römmelt weiter, „gilt der Emissionsschutz für beide Seiten, also das Hotel und die Winzer“.

„Vermarktungsvorteil“

Klartext zu seinen Hotelplänen gab's noch von Investor Heidecker. Der Betreiber sei nach wie vor mit ihm im Gespräch, der Pachtvertrag ausgehandelt, aber noch nicht unterschrieben. Er selbst wolle kein Betreiber sein. Die Idee hinter dem 107-Betten-Haus mit Wellness- und Tagungsbereich sei, dem angegliederten Weingut – ebenfalls im Eigentum der Wein- und Ferienland GmbH – einen „Vermarktungsvorteil“ zu verschaffen.

Nachdem der Rat sein Einvernehmen erteilt hatte, wobei sich Heidecker schon etwas mehr Zustimmung als die 12:8-Mehrheit gewünscht hätte, ist nun das Landratsamt als genehmigende Behörde am Zug.

Über ein weiteres großes Hotelprojekt am Volkacher Mainufer, das der Stadtrat ebenfalls positiv bewertete, berichten wir in der Donnerstagsausgabe.

 
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