
Unter dem Slogan "Zuversicht in stürmischen Zeiten", stand der Neujahrsempfang vom Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen, zu dem die Sprecher Julian Glienke und Eva Trapp begrüßten. "Ich bin überwältigt, so voll war die Rathaushalle noch nie bei uns", bekannte Eva Trapp angesichts von über 100 Gästen, darunter auch den Direktkandidaten für die Bundestagswahl im hiesigen Wahlkreis, Stefan Weidinger. Die Grünen verbreiteten die Devise ihrer neuen Bundesvorsitzenden Franziska Brantner, dass Zuversicht mehr als ein grundlegender Optimismus sei.
Eva Trapp attestierte der gescheiterten Ampel-Koalition, mehr als Hahnenkämpfe geliefert zu haben. "So einen Bundeskanzler wie Robert Habeck wünsche ich mir", verkündete Julian Glienke und er gab sich zuversichtlich, am 23. Februar ein gutes Ergebnis einfahren und auch künftig zwei Bundestagsabgeordnete (MdB) aus Unterfranken nach Berlin entsenden zu können. MdB Lisa Badum sprach über die Zeitenwende in der Energiepolitik und sie votierte dafür, die Realität der Klimapolitik anzunehmen. Die Forchheimerin titulierte das förderale System der Bundesrepublik als "betreutes Regieren", was maßgeblich dazu beigetragen habe, dass die 10-H-Abstandsregel für Windräder in Bayern abgeschafft wurde.

Wie grüne Friedenspolitik aussehen soll
Ihr Aschaffenburger MdB-Kollege Niklas Wagener widmete sich der Frage, was die Friedenspolitik für die Grünen bedeute. "Heute müsse sich unser Land stark mit der Verteidigungs- und Friedenpolitik beschäftigen und es ist dringlich, die Bundeswehr verteidigungs- und kriegstüchtig zu machen", sagt Wagener. Unter Bundeskanzlerin Angela Merkel habe das Land die Augen vor der Realität verschlossen und die Bundeswehr abgewirtschaftet. Es gelte die freiheitliche Demokratie zu verteidigen und es dürfe die Schuldenbremse nicht weiter als heilige Kuh betrachtet werden, so Wagener weiter. Wenn die Grünen heute für das Sondervermögen und weitere Investitionen in die Bundeswehr eintreten, dann sei das kein Verrat an die einst propagierten Werte der Partei. "Uns fällt es nicht leicht, Waffen in die Ukraine zu liefern", sagte Wagener und sah kaum eine Alternative, um bedrohte Ländern, die Nato und die EU beizustehen und zu verteidigen.