Die Grünen im Kitzinger Kreistag wollen die Bahnstrecke Kitzingen – Etwashausen – Gochsheim erhalten. Deshalb wenden sie sich gegen den erwarteten Abbau der schon lange stillgelegten Strecke. Dafür stellen sie einen Antrag im Kreistag.
Bislang haben sich alle an der Strecke liegenden Gemeinden im Landkreis Schweinfurt sowie die Kommunen im Landkreis Kitzingen dafür ausgesprochen, die Strecke abzubauen. Die Gemeinden sehen sie als Hindernis für eine weitere Entwicklung auf ihrem jeweiligen Gebiet. Mittlerweile hat die sogenannte Freistellung der Strecke im Raum Kitzingen auch Rechtskraft; der Rechtsweg ist ausgeschöpft.
Dennoch hält die Grünen-Fraktion an der Strecke fest und stellt nun durch ihre Vertreterin Christa Büttner folgenden Antrag: "Der Kreistag spricht sich gegen die Freistellung von Betriebszwecken der Bahnstrecke Kitzingen – Etwashausen – Gochsheim, laut Bekanntmachung der Regierung von Mittelfranken vom 20.12.2018, aus."
Büttner begründet den Antrag damit, dass eine Bahnstrecke immer ein Standortvorteil sei und für Industrie und Gewerbe als Transportalternative zu Lastwagen bestehen bleiben solle. Es sollten nicht voreilige Fakten geschaffen werden, die zu Lasten zukünftiger Nutzer gehen, schreibt Büttner weiter in ihrer Begründung. Eine Reaktivierung der Bahnstrecke Schweinfurt –Kitzingen mit einer eventuellen Wiederanbindung in Kitzingen an die Hauptstrecke Würzburg –Bamberg bringe eine Entlastung der B 286 beim Güterverkehr und wäre eine große Chance für die Region, argumentieren die Grünen.
Bei Wiederbelebung der Steigerwaldbahn sei die Anbindung zur Hauptstrecke Würzburg – Nürnberg zu empfehlen. Dieser Anschluss sei möglich mit einer Straßenbahn auf Rillenschienen, über die Kitzinger Nordbrücke.
Büttner erinnert in ihrem Antrag abschließend daran, dass der Kreistag 2012 ein Klimaschutzkonzept beschlossen habe. "Wenn wir zusehen, wie die Bahnstrecke stillgelegt und damit der (Schwerlast-)Verkehr auf die Straßen verlagert wird, vergeben wir eine weitere Chance auf Reduzierung des CO2-Ausstoßes."