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REUPELSDORF
Gründungsmitglied der Kameradschaft geehrt
Vorsitzender Klaus Winkler gratuliert (von links) Winfried Fröhlich zu Urkunde und Ehrennadel, die BSB-Kreisvorsitzender Gerd Radimirsky ans Revers heftet.
Foto: Gerhard Bauer | Vorsitzender Klaus Winkler gratuliert (von links) Winfried Fröhlich zu Urkunde und Ehrennadel, die BSB-Kreisvorsitzender Gerd Radimirsky ans Revers heftet.
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 19.01.2017 03:45 Uhr

Die Ehrung für 60 Jahre sei die längste Zugehörigkeit zu einer Kameradschaft, die er als Kreisvorsitzender je vorgenommen habe, sagte Kreisvorsitzender Gerd Radimirsky (Gerolzhofen) des Bayerischen Soldatenbundes (BSB) in der Mitgliederversammlung der Soldatenkameradschaft Reupelsdorf am Sonntag. Die Ehrung ging an Rudolf Weiß, der an der Versammlung nicht teilnehmen konnte und die Auszeichnung von Radimirsky und Vorsitzendem Klaus Winkler nach Hause gebracht bekam.

In der Kriegschronik des 95-jährigen Rudolf Weiß steht zu lesen, dass er 1941 einberufen und zum Funker ausgebildet wurde. Nach Einsätzen in einer Panzerdivision in Frankreich und bei Fallschirmjägern in Italien erlebte er dort den Rückzug und geriet beim Einsatz gegen Partisanen im April 1945 in Gefangenschaft, aus der er jedoch bereits im November gleichen Jahres heimkehren durfte.

1957 gründete er die Soldatenkameradschaft

Zusammen mit Kameraden aus dem Heimatort gründete er 1957 die Soldatenkameradschaft Reupelsdorf. Schriftführerin Hanne Flurschütz verlas den Jahresbericht, aus dem die Teilnahme an vorwiegend traditionellen kirchlichen und gemeindlichen Veranstaltungen ersichtlich wurden. 2016 sind vier Mitglieder gestorben. Höhepunkt sei wieder die Kranzniederlegung am Gefallenenehrenmal mit Bürgermeister Werner Knaier gewesen. Radimirsky bot für 2017 die Teilnahmen am Tag der Bundeswehr und an der Soldatenwallfahrt nach Vierzehnheiligen an.

Der Kreisvorsitzende berichtete von einem Schreiben des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge, in dem das Thema Wolfskinder (siehe Kasten) aufgegriffen wurde. Es soll sich im Jahrbuch 2017 niederschlagen. Zur Erstellung der Dokumentation sucht der Volksbund Dokumente und Zeitzeugenberichte über den Lebensweg von Wolfskindern, auch von deren Nachkommen. Sie können sich bei Klaus Winkler melden.

Als Wiedereinstieg von Reservisten ist ein Nachtorientierungsmarsch im Raum Ebern geplant. Ein weiteres Betätigungsfeld sei der Bürgermarsch als Wettkampf in Knetzgau und ein Klettermarsch in Österreich.

Für den Volksbund berichtete Gerhard Bauer in Vertretung von Bezirksgeschäftsführer Stefan Wagenhäuser über die Sammeltätigkeiten von Soldaten und Reservisten. In Unterfranken sei das Sammelergebnis durch die Absage von Schulen und die Personalverfügbarkeit in Bundeswehrstandorten erneut rückläufig. Umso wertvoller sei der Einsatz von Reservisten- und Soldatenkameradschaften in Dörfern wie Reupelsdorf, wo Hanne Flurschütz erneut ein gutes Ergebnis erzielte.

Wolfskinder

Gegen Kriegsende versuchten Heimat- und elternlos gewordene Kinder in Ostpreußen auf der Flucht vor der Besatzung durch die Rote Armee zwischen 1944 und Frühjahr 1947 alles, um zu überleben. Sie flohen in die Wälder, versteckten sich und schlugen sich auf oft abenteuerlichen Wegen meist über Litauen in den Westen durch, wo sie – auch mit neuen Identitäten – eine neue Heimat fanden. Die meisten sprachen nie über ihre Erlebnisse. Aus ihren Dokumenten und Aufzeichnungen soll der Lebensweg der Wolfskinder nachgezeichnet und für die Nachwelt belegt festgehalten werden.
Rudolf Weiß
Foto: Gerhard Bauer | Rudolf Weiß
 
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