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Großlangheim
Großlangheimer werden für Anschluss an die Kitzinger Kläranlage zur Kasse gebeten
Bürgermeister Peter Sterk sprach bei der Großlangheimer Bürgerversammlung am Sonntagnachmittag in der Turnhalle verschiedene Themen an, wozu auch die Rohrdurchmesser für den Abwasserkanal zur Kitzinger Kläranlage gehörten (vorne auf dem Tisch).
Foto: Winfried Worschech | Bürgermeister Peter Sterk sprach bei der Großlangheimer Bürgerversammlung am Sonntagnachmittag in der Turnhalle verschiedene Themen an, wozu auch die Rohrdurchmesser für den Abwasserkanal zur Kitzinger Kläranlage ...
Winfried Worschech, freier Mitarbeiter der Redaktion Kitzingen
Winfried Worschech
 |  aktualisiert: 21.10.2022 02:40 Uhr

Die vollbesetzte Turnhalle machte deutlich, dass die "Langemer" für derzeitige Projekte und für die künftige Entwicklung des Dorfes großes Interesse zeigen. Bürgermeister Peter Sterk ging beim "Bericht zur Lage der Nation" nicht nur auf den Abwasserkanal zur Kitzinger Kläranlage, die Erweiterung des Kindergartens oder die Verkehrsentwicklung ein, sondern auch auf viele kleinere Unternehmungen, um den Ansprüchen unserer Zeit gerecht zu werden.

Beim Abwasserkanal zur Kitzinger Kläranlage, dessen Anschluss 35 Prozent günstiger als eine Sanierung der Kläranlage sei und rund 3,3 Millionen Euro kosten werde, laufe alles nach Plan "und die Firma will bis zum Jahresende fertig sein", berichtete Sterk. Der Bürgermeister stellte verschiedene Rohrdurchmesser vor: 40 Zentimeter auf Kitzinger und 30 auf Großlangheimer Gemarkung, "bevor Wiesenbronn dabei ist".

Das Großlangheimer Abwasser kommt auf dem Weg nach Kitzingen zunächst in ein Pufferbecken westlich des Anwesens Käsbauer und dann in ein Becken bei der Kläranlage, "das bei Starkregen auch mal überlaufen kann", bevor es im Kanal nach Kitzingen landet. Aufgezeigt wurden bei den Untersuchungen zur Kanaltrasse vier verschiedenen Arten von Bombenfunden, von denen einer kritisch war, "der dann mit einem Sprengstoffzünder versehen, mit Strohballen, Sand und Wassersäcken abgedeckt und zur Explosion gebracht wurde".

So wird der Kanalbau auf die Bürger umgelegt

Die Kosten für den Kanalbau werden auf Eigentümer und Nutzer umgelegt; für die Abrechnung ist die Firma Schulte/Röder zuständig, die die Vermessungsarbeiten im ersten Halbjahr 2023 durchführt. Der Kanalbau selbst kostet 2,3 Millionen Euro, ökologische Baubegleitung und Ingenieurkosten schlagen mit 510.000 Euro zu Buche, der Anschluss an das Klärwerk mit 400.000 Euro und der Abriss der alten Kläranlage mit 90.000 Euro. Vom Freistaat gibt es eine halbe Million Euro als Fördermittel, der Wiesenbronner Anteil liegt bei 750.000 Euro. Der Restbetrag wird zu 40 Prozent über den Wasserpreis (820.000) und zu 60 Prozent über Beiträge (1,23 Millionen Euro) aufgebracht.

Nach dem Abwasserkanal kamen verschiedene Themen zur Sprache, so der Biber, "der in den Weihersbach einkehrte" und dessen Dämme im Schadensfall teilweise entfernt werden dürfen. Der Gehsteig am Bahnübergang wurde abgesenkt, der Flurweg von der Bergmarter zum Flurbereich "Heinrich" saniert und Schäden an Betonstraßen behoben.

Für Kindergarten und Schule wurden Raumluftfilter und CO2-Anzeiger angeschafft, in der Schule wurden die Tafeln digitalisiert. Schilder mit der Aufschrift "Freiwillig 40 km/h" und Geschwindigkeitsanzeiger wurden aufgestellt und wegen des hohen Verkehrsaufkommens ist ein Treffen mit Vertretern von Behörden und der Polizei vorgesehen. "Da gibt es Frust im Gemeinderat, da bisher kein Temin zustande kam", sagte Sterk. Man müsse alles dafür tun müssen, den Verkehr zu beruhigen.

Im Zuge des Autobahnausbaus steht auch noch der Abriss von Brücken an, was für weiteren Umleitungsverkehr sorgen dürfte. Da die Gemeinde in die Überwachung des fließenden Verkehrs einsteigt, werden "Blitzer" aufgestellt, bei deren Erwähnung der Bürgermeister für Heiterkeit sorgte: "Hoffentlich kommt dann keiner zu mir, der sagt: Ich bin geblitzt worden – kannst du da was mach?"

Weitere Themen waren der Austausch der Fensterfront in der Aussegnungshalle im Friedhof, die Aufwertung des Spielplatzes an der Schule, ein Garten- und WC-Häuschen im Kindergartenspielplatz, was Anlass dafür gab, sich bei Sparkasse und Raiba für großzügige Spenden zu bedanken.

Anschließend stellte Sterk das geplante neue Gewerbegebiet östlich der Straße nach Hörblach sowie das neue Baugebiet östlich des alten Sportplatzes vor.

Herzliche Dankesworte richtete der Bürgermeister an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich zum Wohle der Dorfgemeinschaft einsetzen, wobei er auch die Mitarbeit von Vereinen für die per Bild vorgestellten Stationen des Krackenwegs hevorhob, der durch das Regionalbudget des Dorfschätzeverbunds mitfinanziert wurde; der Weg wird am Sonntag, 23. Oktober, eingeweiht.

Bürgermeister warnt vor Starkregen

Zum Wald teilte Sterk mit, dass aufgrund des Hagelschadens 2021 viel Holz entnommen werden musste, "in etwa so viel wie in den drei Jahren vorher zusammen". Was gut für das Budget war, da für Aufwuchs und Pflege mehr ausgegeben werden musste. Zur Feuerwehr war zu hören, dass Vorkehrungen für Waldbrandeinsätze getroffen wurden, ein Anbau geplant ist und im Notfall ein Stromaggregat für Energie sorgt, damit der Rettungsdienst mittels Feuerwehrfunk erreicht werden kann.

Angesprochen wurden verschiedene Wasserrohrbrüche und mit Blick auf eventuelle Starkregen appellierte der Bürgermeister daran, die Rückstauklappen in den Kellern zu warten. Er erinnerte auch an das Treffen des Arbeitskreises, das am ersten Mittwoch des Monats im Kulturhaus stattfindet. Bei der kurzen Diskussion am Ende der Veranstaltung ging es auch darum, bei den Begegnungen mit landwirtschaftlichen Gespannen auf den Flurbetonstraßen auf gegenseitige Rücksichtnahme zu achten.

Zur Statistik teilte Sterk mit, dass der Ort inklusive der Leute mit Zweitwohnsitz 1732 Einwohner hat, es im Jahr 2021 21 Geburten und 17 Sterbefälle gab und in diesem Jahr bisher 19 Kinder geboren und 14 Ehen geschlossen wurden. 

 
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