Groß war der Themenbereich, den Bürgermeister Peter Sterk in der Großlangheimer Bürgerversammlung am Sonntagnachmittag in der Turnhalle anschnitt. Ebenso groß das Interesse der Langemer. Es mussten noch zusätzliche Tische und Stühle aufgestellt werden, damit alle einen Sitzplatz bekamen. Neben den Hauptthemen wie dem Abwasserkanal nach Kitzingen, Haus für Kinder und künftigen Baugebieten kamen auch Flurbereiche, die Folgen des Klimawandels oder der Glasfaserausbau zur Sprache.
Die Arbeiten im Haus für Kinder, das durch den Um- und Ausbau des Josefstifts erweitert wurde und das jetzt Platz für 94 Kinder bietet, bezeichnete der Bürgermeister als "gut gelungen und den Rest kriegen wir auch noch hin". Bisher wurden rund 3,7 Millionen Euro für den Kinderhort ausgegeben, wozu es zwischen 1,2 und 1,3 Millionen Euro als Zuschuss gibt.
Für den Abwasserkanal zur Kitzinger Kläranlage wird die Gemeinde nach der Prognose des Bürgermeisters im Bereich zwischen 3,3 und 3,4 Millionen Euro landen. Funktionen und Messungen des Kanalstrangs wurden per Bild erklärt. Wie es in Kitzingen läuft, hatte sich der Langemer Marktgemeinderat vor Ort angeschaut. Zu den Kosten äußerte Sterk, dass diese Variante rund 35 Prozent günstiger als eine Sanierung sei, "da wir auch die Vorgaben von 2016 eingehalten haben".
In drei Raten zahlen
Zur Abrechnung wurden schon die Grundstücksdaten aufgenommen, da die Finanzierung des Kanals über die Grundstücke erfolgen wird. "Der Betrag wird sich bei 560 Anwesen zwischen 2000 und 8000 Euro und zum Beispiel für ein Grundstück von 450 Quadratmetern qm zwischen 3500 und 4500 Euro einpendeln. Der Betrag kann in drei Raten bezahlt werden". Aus dem Publikum kam die Anregung, die Kosten für den Kanal über die Grundstücke und den Abwasserpreis zu regeln. Dem hielt der Bürgermeister entgegen, dass in diesem Falle die Gemeinde einen Kredit aufnehmen und hohe Zinsen zahlen müsste. Zum zweiten stünde die Sanierung der Abwasserkanäle im Ort bevor, die über die Abwassergebühr abgewickelt werden soll.
Zur Sprache kamen auch mögliche Starkregenereignisse: "Da muss sich jeder informieren und darauf einstellen." Sterk berichtete, dass 2023 alle Regenwasserkanäle gespült wurden und der Bimbach am Südrand der Ortschaft geputzt wurde. Er bedankte sich bei den Landwirten, auf deren Feldern der entnommene Boden deponiert werden konnte. Gezeigt wurden auch Bilder verschiedener Kanalschächte. Großlangheim bekommt zudem einen Regensensor, der bei Starkregen alarmiert "und im Notfall ertönt die Sirene, die aufgewertet wird".
Vorentwurf des Bebauungsplanes
Zum geplanten Baugebiet "Am Kalkofen" kam die Meldung, dass der Vorentwurf des Bebauungsplans verteilt wurde. Ende 2024 wird es voraussichtlich etwa 30 Bauplätze geben, wobei etwa ein Drittel der Fläche in privater Hand sein wird. "Die baulichen Vorgaben sind ähnlich denen im Baugebiet Viehtrieb, die Grundstückspreise werden sich zwischen 150 und 190 Euro pro Quadratmeter bewegen."
Beim geplanten Gewerbegebiet an der Straße nach Hörblach äußerte der Bürgermeister zu der Frage, ob die Firma Fehrer im schon bestehenden Gewerbegebiet aufhöre, dass nicht bekannt sei, wie es da weiter gehe "und es macht keinen Sinn, die Fehrer-Fläche zu kaufen". Für Grundstücke im vorgesehenen Gewerbegebiet mit einer Gesamtnettofläche von rund 39.000 Quadratmetern gibt es schon Interessenten. Die Preise werden sich auf dem erschlossenen Gelände zwischen 80 und 100 Euro pro Quadratmeter bewegen, "und wir werden nicht ins Blaue investieren".