Ein großes Spektakel beeindruckt derzeit im Kiesgewinnungsgelände der Firma Lenz-Ziegler-Reifenscheid (LZR) bei Hörblach. Nachdem die ersten Späher unterwegs gewesen waren, ist nun die große Kolonie der Uferschwalben eingetroffen. In der für sie frisch angelegten Steilwand richten sie sich gerade häuslich ein, teilt das Unternehmen mit.
Steile Abbrüche an Ufer von Bächen und Flüssen sind der ursprüngliche Lebensraum der Uferschwalbe. Da das jedoch meist nicht mit der Nutzung und Sicherung der Gewässer zu vereinbaren ist, sind derartige Landschaftsstrukturen selten geworden und für die Uferschwalbe kein Platz mehr.
Als letzte Zufluchtsstätten baut die kleinste Schwalbenart ihre Brutröhren in Steilwände der Sand- und Kiesgruben. Doch diese müssen extra angelegt werden – ein jährlicher Einsatz, der im Unternehmen LZR als selbstverständlich gilt und die Population von Uferschwalben im Landkreis Kitzingen sichert.
Wie erfolgreich diese Maßnahmen sind, zeigen auch die Vogel-Zählungen aus dem vergangenen Jahr: So wurden in den Landkreisen Würzburg und Mainspessart zusammen 58 Uferschwalben gezählt, während im Landkreis Kitzingen 550 Exemplare nachgewiesen wurden, so die Mitteilung.
Das Problem ist, dass die Uferschwalbe instinktiv alte Brutröhren vom Vorjahr nicht annimmt. Da spezialisierte Parasiten, wie Milben und Flöhe, die Brut vernichten können, gräbt sie jedes Jahr ihre zirka 60 bis 80 Zentimeter langen Brutröhren neu. Dazu braucht sie frische Ufersteilwände, idealer Weise mit direkter Anflugmöglichkeit am Wasser, wo zudem der Tisch stets mit zahlreichen Insekten gut gedeckt ist.
Der Umfang, in der die über 20 Meter lange Steilwand im LZR- Kiesgewinnungsgelände in Hörblach angenommen wird, lässt eine große Kolonie von 100 Vögeln erwarten.