Bürgermeisterin Doris Paul kann in Wiesenbronn ihre zweite Amtszeit planen. Denn sie ist bei der Kommunalwahl die einzige Bürgermeisterkandidatin auf der Rotweininsel am Schwanberg. In der Nominierungsversammlung votierte die große Mehrheit mit 52 von 61 Wahlberechtigten für die 46-Jährige, deren Wiederwahl am 16. März nichts im Wege stehen dürfte.
Die Bürgermeisterin war einst Fränkische Weinkönigin, machte ihr Fachabitur, bildete sich zur Land- und Hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin weiter und sitzt seit 1990 im Kreistag. Im Jahr 2008 hatte sie noch das Café auf dem Schwanberg gepachtet und wurde erstmals zur Bürgermeisterin gewählt.
„Ich will Angefangenes weiterführen oder zu Ende bringen“, erklärte die 46-Jährige, die nebenher noch hauswirtschaftliche Dienstleistungen als Gewerbe angemeldet hat. Doris Paul nannte Straßenbau-Abschnitte, die Ausstattung Wiesenbronns mit schnellem Internet und den Um- und Neubau des Kindergartens als große Projekte ihrer ersten sechs Jahre.
Jeden Tag etwas Neues
Der Ausbau der Schiller- und Lötschengasse, der Kläranlage sowie die dringende Sanierung des Sportheims sind für Doris Paul wichtige und kostenträchtige Investitionen, die kurz- und mittelfristig ins Haus stehen. „Es gibt als Bürgermeisterin jeden Tag etwas Neues – von der Betreuung eines Huhns bis zum Empfang beim Regierungspräsidenten“, plauderte Orts-Chefin Doris Paul aus dem Nähkästchen.
Gab es einst in Wiesenbronn aus zwei politischen Lagen jeweils eine Liste, sieht es heuer anders aus. Die Wiesenbronner beschlossen in der Nominierungsversammlung am Dienstag im Gasthaus „Schwarzer Adler“ erstmals eine gemeinsame Liste mit 16 Kandidaten mit zwei Ersatzkandidaten für die acht Gemeinderatssitze plus der Bürgermeisterin.
Die Gemeinderatsliste führt Reinhard Fröhlich an, der seine vierte Amtsperiode anpeilt. Das künftige Gremium wird ein völlig anderes Gesicht haben, denn die Hälfte der Ratsmitglieder tritt nicht mehr an. Auf weiteren Kandidaturen verzichten Gerhard Roth, Gudrun Ackermann, Rudolf Ackermann und Paula König. Der ausgearbeitete Listenvorschlag fand mit den Namen und in der Reihung die große Zustimmung der Anwesenden.
Von 60 Wahlberechtigten sprachen sich in geheiner Wahl 56 Bürger für den Listenvorschlag aus. „Die gemeinsame Liste, bei der kein Häufeln möglich ist, sehe ich als basisdemokratisch“, fand der scheidende 2. Bürgermeister und Versammlungsleiter, Gerhard Roth.
Gemeinderatsliste: 1. Reinhard Fröhlich, 2. Anton Hell, 3. Harald Höhn, 4. Reinhard Hüßner, 5. Carolin Trautmann, 6. Norbert Kahl, 7. Jochen Freithaler, 8. Norbert Stock, 9. Ottmar Wolf, 10. Nicole Roth, 11. Michael Bornkessel, 12. Wilfried Klein, 13. Juliane Ackermann, 14. Andre Hofmann, 15. Diana von Petery, 16. Marc Kieß. Ersatzkandidaten sind Marco Pfrang und Jochen Schenk.