"Es gibt ein paar Persönlichkeiten, deren Leistungen gewürdigt werden müssen", sagte Susanne Knof, Kreisvorsitzende der Freien Wähler, in der Kreisversammlung. Als höchstrangige Funktionärin des Abends ehrte Landrätin Tamara Bischof die langjährigen Mitstreiter Karin Bradenstein, Josef Mend und Karl Wolf mit der Goldenen Ehrennadel des Landesverbands der Freien Wähler.
"Die aktive Mitarbeit ist ihr eine Herzensangelegenheit", attestierte Tamara Bischof der Marktbreiterin Karin Bradenstein. Sie packe seit Jahrzehnten immer mit an, war Stadträtin in Marktbreit und wirkt schon lange Jahre im Kreisvorstand. "Unser Flaggschiff ist Josef Mend", erklärte Tamara Bischof und sie ging darauf ein, dass er seit 1988 bei den Freien Wählern ist, von 1990 bis 2020 Iphöfer Bürgermeister, Kreisvorsitzender und Vizepräsident des Bayerischen Gemeindetags war und noch heute Vorsitzender als Kreistagsfraktion wirkt. "Du bist als Wahlkampfstratege unverzichtbar", beschied Tamara Bischof. Ohne ihn würden die Freien Wähler im Landkreis nicht da stehen, wo sie heute stehen. "Er hat zusammen mit Walter Hahn für den extremen Aufstieg von uns Freien Wählern gesorgt", betonte die Laudatorin. "Wir haben im Kreistag über alle Parteien hinweg eine fruchtbare und zielgerichtete Zusammenarbeit", bemerkte Josef Mend. Karl Wolf war bis 2023 beratendes Mitglied im Kreisvorstand. Er war lange Bürgermeister in Mainbernheim und ein Mann, der bei der Kreistagswahl oft erfreuliche Wahlergebnisse eingefahren habe. Noch heute unterstützt er den Kreisverband und habe sich große Verdienste erworben.
Ortsverbände für Bundestagswahl stärken
Susanne Knof, Vorsitzende der Kreisvereinigung und des Kreisverbandes blickte auf Veranstaltungen und die letzte Vorstandswahl zurück und bezifferte den Umfang des Kreisverbands auf aktuell 167 Personen. Sie warb darum, auch der Kreisvereinigung beizutreten, die derzeit nur 40 Frauen und Männer umfasst. Mehr Mitglieder wären hilfreich für die Abwicklung und Positionierung von Wahlkämpfen. Susanne Knof plädierte für die Stärkung der Ortsverbände im Hinblick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr und der Kommunalwahl am 8. März 2026. "Wir wollen tolle Kandidatinnen und Kandidaten für unsere Listen", erklärte die Vorsitzende. Schatzmeister Ulrich Falk bilanzierte für das Jahr 2023, dass der Kreisverband wegen eines hohen Darlehens an die Kreisvereinigung einen fünfstelligen Fehlbetrag auszuweisen hatte.
"Da erzähle ich ihnen ja nichts Neues, dass wir eine wirtschaftlich schwierige Lage in Deutschland haben", sagte Landrätin Tamara Bischof in ihrem Grußwort. Sie berichtete von dem Besuch einer Delegation bayerischer Landräte in Berlin mit hochrangigen Gesprächspartnern wie mehreren Bundesministern. Vor allem die Flüchtlingsproblematik war ein Schwerpunkt der "interessanten Gespräche". Auch die Wirtschaft, die Bundeswehr und Landesverteidigung und das "dicke Thema Krankenhausreform", so Bischof. Sie verdeutlichte, dass die Klinik Kitzinger Land in Trägerschaft des Landkreises heuer vermutlich 4,5 Millionen Euro Minus machen wird und stünde da im Vergleich zu anderen Krankenhäusern noch gut da. Zudem sorge sie sich wegen den immer höheren Sozialausgaben des Landkreises.
Auf Landkreisebene prägen die Sanierung der Straße auf den Schwanberg, die Klinik-Sanierung und die Sanierung der Berufsschule die aktuelle Situation. "Wir sind völlig überbrürokratisiert, ob in unseren Verwaltungen oder in der Wirtschaft", beklagte Tamara Bischof.
