Die lange Zeit des Wartens ist bald vorbei: Am Freitag werden in der Nähe der ungarischen Hauptstadt Budapest die Europa-Sieger der „Entente Florale“ ausgezeichnet. Dann wissen Kitzingen (Stadtwettbewerb) und Sommerach (Dörfer), ob sie gewonnen haben, ob sie mit Goldmedaille, Silber oder Bronze in den Weinlandkreis zurückkehren.
Wie es ausgeht, ist derzeit völlig offen. Nach den Besuchen der internationalen Jury am 18. Juli (Kitzingen) und 20. Juli (Sommerach) haben sich die Fachleute vor allem aus den Bereichen Stadt- und Grünplanung sowie Garten- und Landschaftsbau in Schweigen gehüllt. Auch nach der Entscheidung nach dem Abschluss der Besuche der Jury in weiteren Bewerberländern am 11. August in London, drang nichts nach außen.
Trotz mehrerer Versuche, selbst eine Tendenz war nach Aussagen von Kitzingens Stadtgärtner Johannes Lindner nicht zu kriegen. Der Mann hinter vielen Aktionen in Kitzingen, sieht der Preisverleihung derzeit eher defensiv entgegen. An den ganz großen Wurf, also die Goldmedaille, scheint er nicht mehr so ganz zu glauben. Nicht nur weil mit Dresden vor einem Jahr schon einmal eine deutsche Stadt gewonnen hat. Sein Tipp vor der Abreise der Delegation: „Eine Silbermedaille für Kitzingen und einen Sonderpreis für den Auftritt des Armin-Knab-Gymnasiums.“ Er lasse sich aber auch gerne überraschen, so Lindner, zumal der massive ehrenamtliche Einsatz vieler Kitzingen beim Jury-Besuch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Die 50-köpfige Delegation mit Oberbürgermeister Siegfried Müller, Oliver Graumann und Hilmar Hein vom Bauamt sowie Hofrat Walter Vierrether mit Hofstaat an der Spitze macht sich an diesem Donnerstag um 6.30 Uhr auf den Weg nach Ungarn. Nach einer Übernachtung am Neusiedler See hoffen die Kitzinger, die Preisverleihung bei einem Gala-Dinner am Freitagabend ausgeruht genießen zu können.
Sommerachs Bürgermeister Elmar Henke ist guter Dinge. „Ich hoffe, dass wir gewinnen, bin relativ optimistisch.“ Optimistisch, weil es viele positive Rückmeldungen auch von internationalen Gästen gegeben hat. „Erst am Montag war eine norwegische Gruppe aus Bergen da, die waren hin und weg von Sommerach.“
Das „relativ“ vor dem Wort Optimismus ist der Jury geschuldet. „Beim deutschen Finale wussten wir genau, was gefordert ist. Die Erfahrung fehlt uns bei der Entente – von daher weiß ich nicht, wie die Jury unsere Präsentation bewertet hat.“
41 Sommeracher wollen sich trotz der Weinlese das internationale Finale nicht entgehen lassen, treten am Freitagmorgen um drei Uhr die Busfahrt nach Ungarn an. „Ich bin überzeugt, dass die Mitreisenden das Programm genießen werden“, so Henke.
Gefeiert wird am Freitagabend nach der Siegerehrung so oder so. Am Samstag präsentieren sich Kitzingen und Sommerach gemeinsam auf einem europäischen Markt der Entente-Finalisten. „Betreut wird der Stand vom Kitzinger Hofrat Walter Vierrether und unserer Weinprinzessin Lena Kram.“ Höhepunkt der Reise dürfte der Besuch der Hauptstadt Budapest werden: Die Metropole an der Donau wird per Rundgang, bei einer Stadtrundfahrt und einer Schiffstour erkundet, ehe das Abend-Dinner ansteht. Sonntagmorgen geht es auf die Rückreise – am liebsten natürlich mit Gold im Gepäck.