Gertrud Reiß feierte am Freitag im Kreis ihrer Familie und vieler Freunde ihr 80. Wiegenfest. Die Jubilarin wurde am 17. März 1937 als Gertrud Siebert geboren und wuchs mit ihren drei Geschwistern in Obernbreit auf. Vater Leonhard ist seit 1942 in Stalingrad vermisst. Nach der Volksschule arbeitete Gertrud Reiß zunächst in der Hauswirtschaft und trat später mit 21 Jahren als Totenfrau für 42 Jahre bis zum Ruhestand in die Fußstapfen ihrer Mutter als Bestattungshilfe.
Bekannt als Hucklkätz
1956 heiratete sie Ehemann Richard. Neben Bürgermeister Bernhard Brückner (rechts) gratulierten ihr ihre zwei Kinder und drei Enkel. Gertrud Reiß ist neben Uschi Demel als eine der Obernbreiter Symbolfiguren „Hucklkätz“ bekannt, die 2002 nach dem Verkauf des Schwarzenberger Amtshauses nach Bad Windsheim geschaffen wurden. Seit dem Ruhestand hilft die Jubilarin überall mit: bei der Feuerwehr, wo sie Ehrenmitglied ist, beim Binden des Osterbrunnens, beim Kirchweihumzug und beim Frauenfasching mit Talent zur Volksschauspielerin. Als eine der Symbolfiguren vertritt sie ihre Heimatgemeinde, zuletzt beim Kreisheimattag 2016.
Verewigung vor dem Rathaus
Sie hält damit eine Tradition am Leben. Denn früher waren die Frauen der Marktgemeinde mit ihren geschulterten Weidenkörben (Hucklkätz) in der Flur zum Sammeln unterwegs. Gertrud Reiß und ihre Kollegin Uschi Demel sind als Hucklkätz vor dem Obernbreiter Rathaus lebensgroß in Bronze verewigt, mit – wie die Jubilarin betont – rein zufälliger Ähnlichkeit. Beim Empfang freute sich die Jubilarin darauf, dass jemand das Lied der Hucklkätz als Obernbreiter Hymne anstimmen wird. Foto: Gerhard Bauer