Edith Gegner aus Ilmenau feierte am Dienstag ihren 85. Geburtstag. Am gleichen Tag übrigens wie ihr Mann Herrmann, der 82 wurde. Zum Gratulieren schaute neben dem Geiselwinder Bürgermeister Ernst Nickel (im Bild) auch der 95-jährige Ortssenior und einstige Ilmenauer Bürgermeister Balthasar Böhm vorbei.
Edith Gegner hat einiges mitgemacht in ihrem Leben, vor allem die Kindheit mit Armut und Flucht war nicht einfach. Aus einem Ort zwischen Kreuzburg und Rosenberg im Oberschlesischen stammt sie, wo die Eltern mit den insgesamt sieben Kindern einen Bauernhof bewirtschafteten.
Ende 1944 musste die Familie vor den Russen flüchten, mit Pferd und Wagen ging es in den Bayerischen Wald, in den Landkreis Bogen. „Wir hatten oft nichts, außer Pellkartoffeln und bitteren Tee. Da waren harte Zeiten dabei“, erinnert sie sich an ihre Kindheit.
Nach der Schule in Straubing besuchte Edith Gegner die Hauswirtschaftsschule, ehe sie im Hotel Zur Post in Bogen zu arbeiten begann. Durch eine ihrer Schwestern, die in Nürnberg lebte, kam Edith Gegner ebenfalls nach Nürnberg, wo sie bei verschiedenen Familien arbeitete. Dort lernte sie ihren späteren Mann Herrmann an einem Silvestertag kennen.
Ihr Mann ist gebürtiger Ilmenauer und war damals als Lkw-Fahrer tätig.1958 wurde geheiratet, 1963 zog das Paar nach Ilmenau ins landwirtschaftliche Anwesen ihres Mannes. Das Haus wurde ausgebaut, die Familie gegründet, zu der heute neben den zwei Kindern vier Enkel gehören. 1995 brannte es bei den Gegners, als ein Blitz in die Scheune schlug.
Probleme bereitet der geistig regen Seniorin vor allem das Laufen und so kann sie das große Grundstück mit den vielen Blumen – das früher Edith Gegners Hobby war – heute nicht mehr bestellen. Sie liest gerne, löst Rätsel und geht, soweit möglich, jeden Tag ein Stück spazieren. Text/Foto: Andreas Stöckinger