Uns Franken bringt ja so schnell nichts aus der Ruhe. Mancher Skandal ist nach einer Schoppen- oder Seidla-Länge höchstens noch ein Aufrecherle respektive Aufrecherla. Und am nächsten Tag bassd scho alles wieder. Wer die unendlichen Aufs und Abs des Clubs ohne Herzinfarkte überleben will, muss halt auch früh üben, ein bisschen stoisch zu sein. Aber, Leut’, was zu viel ist, ist zu viel! Und was zu wenig ist, ist zu wenig.
Richtig sauer müssten wir werden, wenn wir, beispielsweise, für zwei Rotweinkuchen wie immer eine Schachtel Margarine kaufen und beim Backen merken: Mist, in der Packung sind statt 500 nur noch 400 Gramm drin. Doch statt fuchsteufelswild den Hersteller, den Händler, den Verkäufer anzurufen und ihnen verbal die schon aufgeschlagenen Eier ins Gesicht zu klatschen, gehen wir schnell zur Nachbarin und holen uns dort das fehlende Fett. Nicht ohne ein Pläuschchen zu halten, versteht sich. Dabei erfährt man, dass es der Nachbarin mit ihrem Haarspray ähnlich geht: Das kostet wie gehabt 3,49 Euro – bei 20 Prozent weniger Inhalt. „Dasselbe bei den Lieblingskeksen!“
Mogelpackungen gibt es wohl, seit es Handel gibt. Aktuell aber listet die Verbraucherzentrale mehr als 1.000 Produkte auf, bei denen die Hersteller klammheimlich den Inhalt reduziert haben, den Preis aber nicht. Darauf angesprochen, sind sich die Lieferanten von Chips, Süßigkeiten, Kosmetik und Lebensmitteln aller Art seltsam einig: Alle müssen erhöhte Rohstoff- und Energiepreise ausgleichen. Und sie trauen sich nicht, das offen per Preiserhöhung zu tun, sondern nehmen lieber verstohlen die Hintertür.
Was ist eigentlich, wenn die Schrumpferitis um sich greift? Wenn man uns vorm Clubspiel Zweieinhalb statt Drei im Weggla serviert? Wenn das Seidla bloß noch 400 Milliliter hat und der Kloß die Brotbröggli nur grad noch so bedeckt? Werden wir stoischen Franken dann doch mal fuchdi, wengstens a weng? Ich mein’ fast, das besprech’ mer mal mit unseren Nachbarn…
Wichtig ist, halt immer auf den Grundpreis per Kilo, Liter etc. zu schauen und möglichst auf die Angebote zurückgreifen - da ist nämlich der Preis oftmals wieder auf Vorkriegsniveau geschrumpft.