Es darf auch einmal ein Linsen- oder Couscous-Salat sein. Dazu Wasser mit frischer Minze aus dem Schulgarten zum Durstlöschen. Das steht auf der Speisekarte am Gymnasium des Landschulheims (LSH) Wiesentheid. Die Schule machte dazu bei einem Coaching mit.
Die Verpflegung in Kitas und Schulen zu verbessern, war das Ziel einer Schulung durch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen-Würzburg. Nach zwei Jahren gab es jetzt die Urkunden im Staatsgut in Schwarzenau.
Über ein Kindergarten- beziehungsweise Schuljahr wurden 17 Einrichtungen aus ganz Unterfranken von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Unterfranken am AELF fleißig betreut. Die Teilnehmenden besuchten Fortbildungen zum Thema Verpflegung besucht, Speisepläne wurden ausgewertet, Neues ausprobiert. Die Einrichtungen arbeiteten zudem an der Verbesserung der Verpflegungssituation und hielten dies in Verpflegungskonzepten fest.
Das Coaching Kita- und Schulverpflegung ist ein Angebot des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Die Kindergärten und Schulen wurden von der Vernetzungsstelle für das Coachingangebot ausgewählt und durften sich über eine intensive und individuelle Begleitung in der Projektphase von September 2023 bis Juli 2024 freuen.
Abwechslungsreicher Speiseplan mit Vollkorn- und vegetarischen Varianten
Am LSH stehen nach den Worten von Karin Eichner, die die Wirtschaftsleitung seit 1. Juni innehat, nicht nur normaler Reis und Nudeln auf der Speisekarte, sondern auch ab und an die Vollkornvarianten. Schweinefleisch sei reduziert worden, Rindfleisch, Pute und Hähnchen wechseln sich ab, erzählt Eichner im Gespräch mit dieser Redaktion. Auch vegetarische Tage gebe es. Das Projekt, in das sie gerne mit eingestiegen sei, sei vor ihrer Zeit von der Schulleitung und ihrer Stellvertreterin Erika Schad initiiert worden.
Doch bevor es die Urkunde gab, warfen die Vertreter und Vertreterinnen der Einrichtungen auf den Versuchsfeldern einen Blick in die Zukunft. Es seien Tastversuche, um zu sehen, was hier wachsen könnte, meinte der Behördenleiter am AELF, Gerd Düll. "Sie sehen vielleicht die Zukunft", erläuterte er. Peter Doleschel, Leiter des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, freute sich, dass auch neue Fruchtarten in die Gemeinschaftsverpflegung Eingang finden.
Bei der Abschlussveranstaltung in den Bayerischen Staatsgütern überreichte der Amtschef des Staatsministeriums, Hubert Bittlmayer, im Namen der Ernährungsministerin Michaela Kaniber den Einrichtungen eine Urkunde für die erbrachten Leistungen. Dass zuerst die Praxis auf den Feldern gezeigt worden sei, fand er lobenswert.
"Die Menschen sollen frei und eigenständig entscheiden, was sie essen", sagte Bittlmayer, der denjenigen, die dabei Hilfe benötigten, diese auch anbieten möchte. Essen und Genießen gehöre zusammen. Gesund, nachhaltig und regional sollte das Essen sein – aber mit Geschmack.