Zwetschgen und Kirschen waren im Landkreis Kitzingen jahrhundertelang ein wichtiges Erzeugnis für die Ernährung der Bevölkerung sowie für manche Orte ein großer Wirtschaftsfaktor und sind es teilweise heute noch. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes hervor, der folgende Informationen entnommen sind.
Zwetschgen- und Kirschenwälder, ausgedehnte Obstkulturen meist über Acker, waren auf den sandigen Böden zwischen Main und Steigerwald oder an der Mainschleife verbreitet. Ob frisch zum Verzehr, gehäutet und getrocknet als "Prünellen" oder gedörrt, die Früchte waren ein Exportschlager und wurden in Großstädte in ganz Europa geliefert. Von den vielen Bäumen sind oft nur noch kleine Restbestände in den Siedlungen, am Ortsrand oder in der Flur übriggeblieben. Aber genau hier könnten noch seltene Lokalsorten schlummern.
Aktion für den "Streuobstpakt Bayern"
Im Rahmen des "Streuobstpaktes Bayern" werden in diesem Jahr auch Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden bestimmt. Bei der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim kommen Pomologen zusammen, um die Früchte zu bestimmen und eventuelle verschollene Sortenschätze zu heben.
Jeder kann mitmachen. Je Steinobstsorte sollen 25 typische, reife Früchte mit Stiel gesammelt und abgegeben werden, zusammen mit einem Foto des Baumes, der Adresse des Eigentümers, Angaben zum Standort und zur Verwendung, gut eingepackt in Papiertüten oder Pappschachteln. Bitte nur Früchte von alten Bäumen abgeben.
Die Erfassung ist Teil des Projektes "Sortenerhaltungskonzept Streuobst Bayern" der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und ist Bestandteil des Streuobstpaktes Bayern.
Erfassungsbögen liegen beim Landratsamt aus oder können im Internet unter www.kitzingen.de/obst heruntergeladen werden.
Die Fruchtmuster abgeben kann man an der Infotheke im Eingangsbereich des Landratsamts in der Zeit von Montag bis Donnerstag, 8 bis 12 Uhr, Montag und Dienstag, 13 bis 15.30 Uhr sowie Donnerstag, 13 bis 17 Uhr. Weitere Infos unter Tel.: (09321) 9286230.