Mit 100 Prozent der abgegebenen Stimmen wurde Gerhard Schenkel am Donnerstagabend erneut zum Bürgermeisterkandidaten der „Sulzfelder kommunalen Liste“ (SKL) nominiert. 58 stimmberechtigte Bürger sprachen Schenkel das Vertrauen aus. Der 58-jährige Studiendirektor wurde 1984 erstmals an die Spitze der Gemeinde gewählt und sitzt für die CSU im Kreistag. Jetzt strebt Schenkel seine sechste Amtszeit an.
Die Sulzfelder kommunale Liste ist ein parteiübergreifender Zusammenschluss von Bürgern, die 2002 erstmals antrat. Schenkel muss sich allerdings diesmal am 16. März dem Gegenkandidaten Heinrich Hofmann von der Wählergemeinschaft Pro Sulzfeld (WPS) stellen. Der war am 20. November nominiert worden.
Ebenfalls nominiert wurden am Donnerstagabend 24 Kandidaten und zwei Ersatzkandidaten der SKL für den Gemeinderat. Auf den Plätzen eins bis sieben kandidieren die amtierenden Ratsmitglieder Gerhard Schenkel, Benno Wahner, Rainer Krumpholz, Elke Weigand, Günter Bauer, Jürgen Broller und Claudia Borchard-Wagner.
Herausforderungen gemeistert
Gerhard Schenkel erinnerte in seiner Antrittsrede im fast vollbesetzen Saal des Gasthauses Löwen an seinen Amtsanritt 1984. Die Gemeinde zählte damals 1092 Einwohner. Er habe eine Million Mark Schulden und einen riesigen Investitionsstau vorgefunden. Sanierungsbedürftige Häuser, ein sanierungsbedürftiges Rathaus, marode Wasserleitungen und Kanäle, keine Gasversorgung. Das seien riesige Herausforderungen für den Gemeinderat gewesen. Man sei von Sanierungskosten zwischen zehn und 15 Millionen Mark ausgegangen.
„Zum Amt eines Bürgermeisters gehört Leidenschaft und ein Gemeinderat, der diesen manchmal auch kritisch begleitet“, sagte Schenkel. „Das hat all die Jahre gut funktioniert“, lautete seine Bilanz. „Ich bin die Sache damals mit Herzblut angegangen und bin noch heute mit Herzblut im Amt. Unser Ort kann sich sehen lassen. Gäste und Bürger sind voll des Lobes“, so Schenkel unter Beifall der Versammlung. Als erstes sei das Rathaus renoviert worden und bereits damals habe die Umgestaltung der Mainlände auf der Agenda gestanden. Kanäle, Wasserleitungen und Straßen wurden seither saniert. Gerhard Schenkel erinnerte an die Sanierung des Altorts aus dem immer mehr Bürger wegziehen. Inzwischen seien aber zahlreiche junge Familien im Altort eingezogen und das Durchschnittsalter dort liege unter dem in den Neubaugebieten. Ziel war das Aussterben des Ortskerns zu verhindern. Das sei gelungen. „Wir haben den Trend umgekehrt“, so Schenkel. Weitere Gründe für die Beliebtheit Sulzfelds als Wohnort für junge Bürger seien die Schule, um die man gekämpft habe, der Kindergarten, die neu geschaffene Krippe und der Hort aber auch das Jugendhaus.
Die neu gestaltete Mainlände habe einen hohen Freizeitwert und sei zum Treffpunkt aller Bürger geworden. Dazu komme das umfangreiche Angebot der Vereine. Diese würden von jeher von der Gemeinde unterstützt. Schenkel erinnerte an das neue Verwaltungsgebäude und den Anschluss Sulzfelds an das Breitbandkabel. All dies habe man nur dank hoher Förderquote erreicht. Diese Gelder habe es unter anderem nur gegeben, weil sich Sulzfeld, dessen gesamter Ortskern unter Denkmalschutz stehe, eine Ortsgestaltungssatzung gegeben habe. „Ja, wir haben Schulden, aber ohne Schulden hätten wir auch heute noch einen riesigen Investitionsstau“, wehrte sich Schenkel gegen Vorwürfe politischer Gegner. Sulzfeld stehe auf soliden finanziellen Füßen und habe inzwischen 1350 steuerkräftige Einwohner. „Wir haben unsere Chancen genutzt. Sulzfeld hat einen hervorragenden Ruf“, stellte Schenkel fest.
Sulzfelder kommunale Liste, SkL: Gerhard Schenkel, Benno Wahner, Rainer Krumpholz, Elke Weigand, Günter Bauer, Jürgen Broller und Claudia Borchard-Wagner. Als weitere Kandidaten für den Gemeinderat wurden nominiert: Uwe Pfennig, Sven Schröder, Hugo Brennfleck, Michael Rügamer, Heribert Hörlin, Nina Luckert, Arno Augustin, Thorsten Wahner, Bernd Landmann, Marie-Elena, Joachim Nitsche, Anton Schneider, Astrid Franssen, Konrad Schmitt, Robert Bernard, Volker Zink und Frank Borchard. Ersatzkandidaten sind Joachim Gattenlöhner und Klaus Häuser. Der älteste Kandidat ist 65 Jahre, die jüngste Kandidatin 24. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 50 Jahren.