Beim Theaterspielen der katholischen Jugend in der 8. Klasse hat es einst gefunkt: Sowohl Richard als auch Magda Düll müssen schmunzeln, wenn sie an die Zeit ihres Kennenlernens zurückdenken. Aus dem gespielten Liebespaar wurde damals schnell ein echtes. Heute, viele Jahre später, feiert das Hohenfelder Paar seine eiserne Hochzeit.
Am 31. Mai 1958 gaben sich die beiden gebürtigen Kitzinger das Jawort in der St. Johannes Kirche, in der Richard Düll damals ministriert hatte. Während Magda Düll im Modehaus Weigand einen kaufmännischen Beruf einschlug und diesen bis 1988 innehatte, lernte Richard Düll bei der LKW und war dann bis 1994 als Trasseur beim Fränkischen Überlandwerk tätig.
1961 kam Tochter Jeanette zur Welt, die heute in Feuchtwangen lebt. Mit ihr zogen die Dülls 1969 aus der Kitzinger Innenstadt nach Hohenfeld. Dort engagierte sich Richard Düll bis zur Eingemeindung nicht nur als Gemeinderat, sondern brachte sich auch in Gesang-, Schützen-, Ortsverschönerungs- und Sportverein ein. Großes Hobby – neben Garten und Schießen – war das Reisen.
Bergsteigen und Touren im Eis
Gemeinsam hat das Ehepaar Düll fast die ganze Welt gesehen. "35 bis 40 Länder waren es bestimmt", sagt der 86-jährige Richard Düll und fängt an zu erzählen – von der Hochzeitsreise angefangen, als er und seine ein Jahr jüngere Frau im Liegeabteil nach Cattolica in Italien gefahren sind, bis hin zu unvergesslichen Tagen in Rio de Janeiro. Europa, Afrika, Nord- und Südamerika, Asien und Ozeanien haben die Dülls gesehen.
Besonders angetan waren sie immer vom Wandern und vom Bergsteigen. Selbst 4000er und Eistouren haben sie gereizt. Neben vielen Erinnerungen sind ihnen vor allem Freunde in der ganzen Welt geblieben. "Mit vielen sind wir noch heute in Kontakt", verrät Magda Düll. Und sie zehren an ihren Erlebnissen, wenn es heute gesundheitsbedingt vielleicht nur noch zu Tagesausflügen in der näheren Umgebung reicht.
Ganz neu: ein Urenkel
Mit E-Mails und WhatsApp kennen sich die beiden Rentner aus. Darum sind sie auch immer auf dem Laufenden, was ihre drei Enkel angeht – und natürlich den Urenkel, den es seit Silvester gibt. Keine Frage, dass sie alle dabei waren, als es darum galt, die Eiserne Hochzeit gebührend zu feiern.