
Für zwei Dinge wurde in Biebelried eine Lösung gefunden: Die Freiwillige Feuerwehr hat ein neues "gebrauchtes" Feuerwehrauto und die von der Rechnungsprüfung hinterfragte Anschaffung eines Autoanhängers ist nachträglich genehmigt. Doch manches, wie das Baugebiet Westheim oder die Sanierung der Kirche Kaltensondheim harren noch ihrer Verwirklichung.
Da die Freiwillige Feuerwehr Sommerach ein neues Fahrzeug bekommen hatte, stand das "alte" zum Verkauf. Hier griff die Gemeinde Biebelried zu, nachdem sich die Kaltensondheimer Wehr vom guten Zustand des Löschfahrzeugs 8 überzeugt hatten. Es soll eine Übergangslösung sein.
Das bisherige Fahrzeug wird verkauft. Der Feuerwehrverein Kaltensondheim hat deshalb den Antrag gestellt, die Hälfte des Verkaufserlöses zu bekommen. Denn beim Kauf des Fahrzeugs im Jahr 1999 hatte der Feuerwehrverein 35.000 Mark zum Kauf beigesteuert, was etwa die Hälfte des Kaufpreises entsprach.
Der Gemeinderat stimmte in seiner Sitzung im Feuerwehrhaus in Kaltensondheim mehrheitlich zu. Der Feuerwehrverein will das Geld für die weitere Aufrüstung des Fahrzeugs nutzen. Gemeinderätin Andrea Czech erinnerte daran, dass die Wehr für ihre Aufgaben auch eine Wärmebildkamera benötige. "Danke, dass wir zu einer vernünftigen Lösung gekommen sind", sagte Bürgermeister-Stellvertreterin Gabriele Brejschka, selbst aktive Feuerwehrfrau, auch im Namen der Feuerwehr.
Vom Tisch ist auch der Kauf eines Autoanhängers im Jahr 2022. Dabei war dem Rechnungsprüfungsausschuss unter dem Vorsitz von Andrea Czech aufgefallen, dass dafür ein Gemeinderatsbeschluss notwendig gewesen wäre, weil die Kaufsumme von 9399,80 Euro über der Summe liegt, über die der Bürgermeister ohne Gemeinderat entscheiden kann. Zudem hatten Belege über weitere Angebote gefehlt.
Dann nahm eine typisch Biebelrieder Geschichte ihren Lauf. Beim Bericht des Rechnungsprüfungsausschusses fehlten die angeforderten Unterlagen. So konnte der Kauf nicht nachträglich genehmigt werden. Dann kam der Punkt in der Septembersitzung auf die Tagesordnung. Doch da fehlte die Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses. Doch sie hatte gebeten, bei diesem Punkt dabei sein zu können. Also vertagte der Rat nach mehrheitlichem Beschluss die Angelegenheit.
Jetzt war er erneut auf das Tagesordnung und Bürgermeister Roland Hoh betonte nochmals die Notwendigkeit der Anschaffung des Hängers, der unter anderem für den Transport des Rasenmähers dient. Die Belege von drei Angeboten lagen vor, die Vergabe ist korrekt an die Firma Landmaschinen Hoh erfolgt.
Czech mahnte, den Rechnungsprüfungsausschuss ernst zu nehmen. Da Hoh auch die Folgen einer Rückgängigmachung des Kaufvertrages mit Nutzungsentschädigung aufgezeigt hatte, erwiderte Czech, dass es darum überhaupt nicht gehe. Es gehe vielmehr darum, nicht in den Ruf von Vetternwirtschaft zu kommen und darum, dass der Ausschuss seine Aufgabe ernst nehme. Ratsmitglied Gunnar Krauß bezeichnete den Hinweis auf die Rückabwicklung als "völlig Banane". Die Angelegenheit hätte man anders regeln können.
Bürgermeister Hoh beschwichtigte, dass er nur die rechtlichen Folgen einer Ablehnung habe aufzeigen wollen. "Sie machen ihre Sache gut", bescheinigte Hoh der Ausschussvorsitzenden. Hoh räumte ein, dass es die Verwaltung versäumt habe, "die Unterlagen beizufügen".
Widerspruch erntete Hoh für seine Aussage, dass es keinen Grund gegeben habe, den Punkt nicht auf die Tagesordnung zu nehmen, nur weil eine Person nicht da sei. Es hätte auch eine stellvertretende Ausschussvorsitzende gegeben. Der Wunsch der Ausschuss-Vorsitzenden, bei diesem Punkt dabei zu sein, sei zu respektieren, betonte Barbara Mechler. Nach ausgiebigem Meinungsaustausch beschloss das Gremium einstimmig, den Kauf nachträglich zu genehmigen.