Der Kitzinger Verleger Gerd Högner hat es sich zur Aufgabe gemacht, regionale Schriften aus vergangenen Tagen in zeitgemäßem Schriftbild vor dem unwiderbringlichem Vergessen zu bewahren. "Es sind Zeugnisse unserer mainfränkischen Kultur", sagt Gerd Högner in einer Pressemitteilung. Ein Werk, das er jetzt in digital überarbeiteter Form herausgebracht hat, befasst sich mit dem fränkischen Lehrer und Mundartdichter Alois Ruckert nach der Originalausgabe von 1901.
Nach Buchbrunn, das er als seine Heimat bezeichnete, kam Ruckert als Kleinkind, weil sein Vater an die katholische Schule berufen wurde. Er selbst war dann später in Würzburg als Lehrer tätig. Niedergeschrieben wurde die Sammlung von Karl-Heinz Hennig.
Eine Kostprobe von untergegangenen oder heute nur noch wenig bekannten Wörtern: "Neunabrot" bezeichnete das zweite Frühstück, mit "Pomadlikät" war die Bequemlichkeit angesprochen. Der "Karfiol" ist ein Blumenkohl, als "Hätschaklas" trieb der Knecht Rupprecht sein Unwesen und als "Gebelfer" wurde das Gezänke bezeichnet.
Fazit: "Gelabt it immer besser wia gestorm; mer wäß ja nit wos nachkümt."