Einen sehenswerten Umzug haben am Kirchweihsonntag wieder die Sickershäuser auf die Beine gestellt. Dabei bauten ein paar Schlaue einen kuriosen Wagen und empfahlen, aus Spargründen hinter schwedische Gardinen zu gehen. "Gehst im Winter in den Knast, kannst die Kosten entlast", prangte in großen Lettern an dem Wagen. Denn dort koste Kost und Logie nix, es gebe fließend Warmwasser und Vollverpflegung – ohne auf teure Mieten oder Heizkosten achten zu müssen.
Vom Prinzessinnenwagen grüßte Sickershausens Weinprinzessin Sophia Beer und auf einem Wagen war auch der Wein Thema. "Den Winzern fehlte das Wasser sehr", schrieben die Wagenbauer und eine kleine Zeile deutete an, dass der Weinjahrgang besser als vermutet ausgefallen ist. Dass der Verein heuer seinen 40. Geburtstag feiert, verkündete die Jugendvereinigung Storchenbrünnle und die Siedlergemeinschaft hatte einen Rat zum Energiesparen. So wie deren Vorsitzender Robert Heinkel auf einem Rad strampelte, so sollten es die Leute machen um Strom zu erzeugen.
Von Layla und dem Skandal im Sperrbezirk
Ein Lob hatten die Sickershäuser für Kitzingens Oberbürgermeister Stefan Güntner parat. "Wir danken dem OB für die Tischtennisplatte am See", reimten die Wagenbauer und fragten sich, wann denn der erste Dorfmeister ausgespielt werde. Dass sie nichts vom Verbot halten, dass der Song Layla auf Festen gespielt wird, verdeutlichten einige Damen auf ihrem Wagen. Bei ihnen dröhnte der "Skandal im Sperrbezirk" der Spider Murphy Gang aus den Boxen und die feierwütigen Damen offenbarten, dass es solche anzügliche Lieder schon in ihrer Jugendzeit gegeben hatte.
Wie schon so oft, waren auch wieder mehrfach die Geometer in der Kirchweihpredigt vertreten. Der eine sei nach nächtlicher Zecherei verwirrt von einem Taxifahrer auf einem Skiausflug aufgefunden worden, weil der Geo nach langwieriger Suche sein Hotel nicht gefunden habe. Nachdem ihn der Taxifahrer aufgeladen hatte, habe er schon nach 30 Metern vor dem gesuchten Hotel gestoppt und am Ziel ausgeladen. Zeitlich verirrt habe sich derweil eine Schülerin, die eine Stunde zu früh an der Bushaltestelle gestanden war, dafür habe sie endlich mal Zeit für ein Frühstück gehabt. Etwas abenteuerlich habe sich eine Urlaubsfahrt eines Paares mit ihrem Wohnmobil zum Gardasee und Comer See entpuppt. Die Frau habe 52 Serpentinen gezählt und sei mit den Nerven am Ende gewesen – dabei war auf Google eine entsprechende Warnung zu lesen gewesen.
Bei den Kurznachrichten erzählte der Prediger vom Malheur mit einer verbogenen Wasserwaage, und dass Sickerhausen mittlerweile eine Wache für den Christbaum brauche, weil die Lichterkette daran zerschnitten worden sei. Etwas indisponiert muss eine Frau gewesen sein, die sich von ihrer Alexa das Lied "Totes Fieber" von den "Alten Hosen" gewünscht hat. Eine andere habe neue "Lottenraste" für das Bett der Tochter gekauft – Kommentar überflüssig.