Die vielen Fußgruppen und Motivwagen beim Umzug der Schnitthapples-Kerm in Sickershausen hatten eines gemeinsam: Die Themen waren aktuell, authentisch und sprachen die Vielen Schaulustigen an. "Das Kiffen mag legal jetzt sein, wir bleiben beim Frankenwein", prangte es an einem Wagen junger Frauen, die den Weinen des örtlichen Weinguts Köhler frönten.
Einen monumentalen Wagen hatten die Geometer erbaut, hatten sie ihre Kirchweih doch unter das Motto Rittertum gestellt, weshalb sie hoch von ihrer Ritterburg grüßten. Als Gegenstück zur US-Weltraumbehörde Nasa präsentierten sich die Ausgräber mit einer Rakete und der Aufschrift für die Nasa, "National Ausgräber Sauf Administration" Einst weithin sichtbare Türme thematisierte eine andere Gruppe mit den ehemaligen Kühltürmen des Atomkraftwerks in Grafenrheinfeld "Heuer gab es Regen satt – vom vielen Pumpen sind wir platt", klagten die Mannen der Freiwilligen Feuerwehr. Ihrer Nachwuchsabteilung, den Löschstörchen, hatten die Florianjünger einen eigenen wagen gewidmet und auch junge Mädchen verzierten den Umzug.
Denn mit Schildern als Weinprinzessinnen der Zukunft liegen neuen Teenagerinnen in schönen Dirndl mit. Weiter beklagten die Fußballer den ausgebliebenen Elfmeterpfiff bei der Europameisterschaft und de FC Bayern-Fanclub spielte auf die langwierige Trainersuche hin. Weinprinzessin Emelie Beer grüßte hoch vom Wagen, eine Fußgruppe erinnerte an handwerkliche Berufe und die Gruppe der Siedlergemeinschaft war gut drauf und Nina Grötsch und Thomas Beer machten Werbung für den nächsten Garagenflohmarkt.
Kirchweihprediger Max Stang belustigte sich über ein Sickershäuser Paar, das in der Oberpfalz ein neues Auto kaufen wollte, doch ihr Ziel mit dem Zug um 70 Kilometer verfehlten und erst mit zwei Stunden Verspätung dort ankamen. Zur Krönung der Geschichte war das gewünschte Auto schon verkauft. Einer der Fußballer sei neulich in Biebelried gewesen und so manches Bierchen gekippt. Danach habe er sich aufs Fahrrad geschwungen – aber das sei gewesen nicht so gelungen. Da sein Handy die einzige Beleuchtung war, sei vorherzusehen gewesen, dass der Sportsmann in einer Hecke landete. Ein Malheur war auch der Weinprinzessin passiert, die mit ihrem E-Scooter zum Garagenflohmarkt anrauschte, nicht mehr bremsen konnte und einen Stand komplett abräumte.
Vom Junggesellenabschied des Felix im Malle berichtete der Prediger, dass die Partygänger am Ballermann und im Bierkönig die Sau rausgelassen hätten. Da verwunderte es nicht, dass einer den Namen seines Hotels nicht mehr fand – obwohl der auf seinem Bändchen am Handgelenk gestanden war. Ein anderer sei vermisst worden, sei aber nur friedlich auf dem Kloo eingeschlafen.