Nach drei Jahren konnte der Kleintierzuchtverein Kitzingen und Umgebung wieder zu einer lokalen Geflügelschau in den Bauhof einladen, es durften allerdings nur 75 Tiere vorgestellt werden. Vorsitzender Uwe Hartmann ärgerte sich über hohe Auflagen des Bundes, der drei Vorkommen des Vogelgrippevirus in Norddeutschland nutzte und auch bei der bevorstehenden Bezirksschau in Großlangheim nur Tauben zuließ. Ein altes Hobby werde mit Gewalt kaputt gemacht.
Immerhin konnte Hartmann als Züchter ein Pärchen Valdarno Nera Hühner vorstellen, die er als brutfähige Eier als Geschenk aus der Partnerstadt Montevarcchi mitgebracht hatte. Die Rasse war nach dem Ersten Weltkrieg auch in der Toscana ausgestorben, wurde aber erfolgreich zurückgezüchtet. Ihr weißes Fleisch gilt dort als Delikatesse. Schorsch und Moni, so der Name der beiden Hühner, fühlten sich mit ihrem völlig schwarzem Gefieder als typische Tiere aus der Partnerstadt in ihrem Gehege sichtlich wohl.
Zur Eröffnung sprach Hartmann im Zusammenhang mit den Auflagen von Behördenwillkür, denn das Friedrich-Löffler-Institut hatte zum Auftreten des H5N1-Virus bei drei Möven kein erhöhtes Risiko bei Ausstellungen erkannt, das Bundeslandwirtschaftsministerium hingegen schon. Nach intensiven Gesprächen sei es dann gelungen, in Kitzingen neun Züchter zuzulassen.
Bürgermeisterin Astrid Glos erinnerte an das bevorstehende Jubiläum des 1889 gegründeten Vereins dem es gelungen sei, das Hobby lebendig zu halten. Immerhin sei die Betreuung keine Angelegenheit von Stunden. Sie lobte die Betätigungsmöglichkeiten in der vereinseigenen Zuchtanlage mit ansprechendem Ambiente, wo Corona für zahlreiche Probleme gesorgt hatte, wo das Dabeisein aber sicher auch Spaß bereite. Wie wichtig die Zuchtarbeit gesehen wird, wurde mit dem Besuch auch von Bürgermeister Manfred Freitag und Ehrenamtsreferentin Sabrina Stemplowski unterstrichen.
Der Kreisvorsitzende Kitzingen-Würzburg-Mainspessart, Björn Lanitzki ,bedauerte, dass sich drei zuständige Veterinärämter nicht absprechen können und es so zu unterschiedlichen Auflagen für Ausstellungen komme. Bei jeder Schau sei die Meldegebühr zu entrichten, die Tierarztbesichtigung zu bezahlen, auswärts kämen oft noch Reise- und Übernachtungskosten dazu. Er sieht damit Kulturgut und Kulturgedanken gleichermaßen beschnitten. Wichtig sei jedoch, das Hobby zu erhalten.
Auszeichnungen
Landesverbandspreise: Manfred Schaub, zweimal Zuchtgemeinschaft (ZGM) Birgit & Uwe Hartmann;
Preis des Oberbürgeremisters: ZGM Birgit & Uwe Hartmann;
Vereinsmeisterschaft: 1. ZGM Birgit & Uwe Hartmann; 2. Manfred Schaub; 3. Mark Nagel;
Hervorragende Bewertungen: ZGM Birgit & Uwe Hartmann (5 mal), Manfred Schaub (2), Mark Nagel, Reinhard Kolb, Hilmar Vogel, Harald Nagel (je 1).