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Kitzingen
Geflüchtete aus der Ukraine: So ist die aktuelle Situation im Landkreis Kitzingen
Im Sozialamt ist nach einer hektischen Anfangszeit Ruhe eingekehrt. Nun soll eine Integrationslotsin das ehrenamtliche Engagement der Flüchtlingshilfe koordinieren.
Ein ukrainischer Schüler beim Matheunterricht in Unterfranken: Auch im Landkreis Kitzingen sind viele Kinder und Jugendliche unter den Geflüchteten aus der Ukraine. 
Foto: Thomas Obermeier | Ein ukrainischer Schüler beim Matheunterricht in Unterfranken: Auch im Landkreis Kitzingen sind viele Kinder und Jugendliche unter den Geflüchteten aus der Ukraine. 
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 13.02.2024 05:55 Uhr

Mittlerweile sei etwas Ruhe eingekehrt, sagt Daniel Kanzinger, Sachgebietsleiter Soziales und Senioren, über die Situation der zahlreichen Geflüchteten aus der Ukraine. In der jüngsten Sitzung des Kitzinger Kreis-Ausschusses Bildung und Soziales berichtete er über die aktuelle Lage im Landkreis. 

1002 ukrainische Flüchtlinge waren am 15. Juli im Ausländeramt registriert. Beruhigt habe sich die Lage dahingehend, dass Geflüchtete aus eigenem Antrieb in den Landkreis kommen und nicht über eine Zuweisung durch die Regierung. Der Landkreis Kitzingen übererfüllt seine Quote aufzunehmender Geflüchteter sogar.

Die meisten Flüchtlinge sind privat untergebracht; die Wohnraumvermittlung des Landratsamtes ist derzeit nicht mehr aktiv. Auch die Notunterkünfte in Dettelbach und Mainbernheim seien momentan unbelegt. In den angemieteten dezentralen Unterkünften sind 119 Ukrainerinnen und Ukrainer untergebracht. 

476 Kinder und Jugendliche sind unter den Registrierten, 348 davon sind bis zu 15 Jahre alt. Nach drei Monaten gelte für die Kinder in Deutschland die Schulpflicht, erklärt Kanzinger. Kreisrätin Gerlinde Martin berichtete, dass in Volkach Landsleute der Geflüchteten den Unterricht unterstützen. 

Geänderte Zuständigkeiten bei Sozialleistungen

Anfang Juni wechselte die Zuständigkeit für Kriegsgeflüchtete an das Jobcenter, da sie von Asylleistungen in das System der Sozialleistungen übergehen – zumindest für Erwerbsfähige und ihre Familienangehörige ist das so. Die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter habe gut funktioniert, so Kanzinger. Die Grundsicherung im Alter übernimmt der Bund, doch die Kosten für Hilfe zum Lebensunterhalt erwerbsunfähiger Flüchtlinge muss der Landkreis decken.

Derzeit muss sich das Sozialamt immer noch um "durchlaufende Fälle" kümmern: Wer einen neuen Antrag stellt, hat so lange Anspruch auf Asylleistungen, bis die Ausländerbehörde einen Aufenthaltstitel oder eine Bescheinigung dafür ausstellt – etwa vier bis acht Wochen lang.

Neue Integrationslotsin für Ehrenamtliche

"Die enorme Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung war durch unterschiedliche Facetten sichtbar", schreibt Kanzinger in seinem Bericht. Sachspenden, Zeit und Wohnraum hätten die Ehrenamtlichen im Landkreis zur Verfügung gestellt; den Koordinationsaufwand der Freiwilligenagentur Gemeinsinn hob Kanzinger außerdem hervor. 

Als zentrale Ansprechpartnerin und Netzwerkerin sollte die Stelle der Integrationslotsin wieder besetzt werden; das hatte der Kreisausschuss bereits im März beschlossen. Voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres wird Bernadette Hupp als Integrationslotsin für das Landratsamt arbeiten und kümmert sich in ihrer Position vor allem um die Ehrenamtskoordination.

 
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