
Warum nicht Heimatkunde mit Genuss verbinden, dachten sich circa 40 CSU-Senioren und besuchten das Karpfenmuseum im Alten Markgräflichen Schloss in Neustadt/Aisch. Sie informierten sich über die fränkische Karpfenzucht, die es bereits seit dem achten Jahrhundert in Franken gibt.
Anfangs vermittelte ein Info-Film vieles über die mehr als 1250-jährige Tradition der Karpfenzucht und den Jahresablauf in der Teichwirtschaft. Besonders wurde auf den Zuchterfolg der Ebracher Mönche hingewiesen, denen es gelang, aus einem mageren Fisch den stattlichen fränkischen Spiegelkarpfen zu züchten, der auch als ausgewiesene Delikatesse im Ausland begehrt ist.
Der Aischgrund ist eines der bekanntesten Teichgebiete Deutschlands. Benannt nach dem Flüsschen Aisch, ist die Landschaft geprägt von einer Vielzahl an Teichen. Heute existieren im Aischgrund über 7000 bewirtschaftete Weiher.
Der anschließende Rundgang durch die Ausstellungsräume informierte detailliert über Flora und Fauna: Von der "Teichwirtschaft im Jahreskreislauf", über Brauchtum, Karpfen in der Kunst bis zur Esskultur; von der Zubereitung bis zum Verzehr, von historischen Kochbüchern bis zum Fischgeschirr. In der Dauerausstellung wird alles gezeigt, was man über das Karpfen-Essen wissen sollte. In den Monaten mit einem "R", sprich von September bis April, bestimmt der Karpfen den Speiseplan der zahlreichen Gastwirtschaften im Aischgrund.
Beim Schlusshock im anliegenden Museums-Cafe drehte sich so manches Gespräch um "gebacken" oder "blau".
Das Museum wurde durch ein Leader-Plus-Programm der Europäischen Union für die nicht-staatlichen Museen gefördert und konnte nur durch die Mitarbeit der ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins verwirklicht werden.
Von: Hella Hofmann (Schriftführerin CSU Seniorenunion)