Ganz ungeschoren dürften die Huppmänner aber den Wechsel zu GEA nicht überstehen. Walther Mann, zweiter Bevollmächter der IG Metall, rechnet mit einem kleineren Personalabbau - "durch Synergieeffekte." Allerdings sieht der Gewerkschafter die Übernahme äußerst positiv. Diese garantiere das Weiterexistieren der Firma Huppmann, die als Sudhaus-Spezialist eine "Perle" sei, aber mit dieser Hauptausrichtung im Brauereianlagenbau "nicht mehr überlebensfähig war."
Diese Erkenntnis scheint sich wohl auch bei den Mitarbeitern durchgesetzt zu haben. Seit am Mittwoch ein führender GEA-Mitarbeiter über die Übernahme und weitere Perspektiven bei einer Betriebsversammlung informiert habe, "ist die Unruhe weg", betonte Mann.
Die GEA Group, seit 2004 auf Firmen-Einkaufs-Tour, "verstärkt" mit Huppmann laut Pressetext die Braumaschinen-Sparte: "Huppmann ist ein weltweit tätiger Ausrüster der Brauereiindustrie und Markt führend als Sudhausspezialist."
Als solcher passt er offensichtlich zu der GEA-Tochter Tuchenhagen, die seit 75 Jahren Brauereianlagen anbietet, die laut Internetauftritt rund 20 Prozent der Weltproduktion von Bier erzeugen. Den Erwerb von Huppmann sieht GEA-Group-Vorstandsmitglied Peter Schenk deshalb auch als "strategisch bedeutsamen Schritt im Wachstumsmarkt Bier", der in Schwellenländern hohe Zuwachsraten habe: "Wir beherrschen damit die volle verfahrenstechnische Breite in der Brauerei."
Über den Kaufpreis haben laut Pressetext beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Klar, was das Finanzielle angeht, ist der Umsatz von Huppmann: über 60 Millionen Euro.
Daten & Fakten
GEA Group Aktiengesellschaft
Die GEA Group AG ist ein Techno-
logiekonzern, der in rund 50 Län-
dern der Welt tätig ist und etwa
60 Prozent seines Umsatzes von 4,1
Milliarden Euro (2004) in Europa
macht. Die GEA Group ist im
MDAX notiert.