Ein bisschen ist das "normale" Leben nach dem Corona-Lockdown zurückgekehrt. Restaurants, Kneipen und Hotels haben wieder geöffnet. "Von Null auf Hundert" beschreiben die Hoteliers und Gastronomen die aktuelle Situation bei herrlichem Sommerwetter – eigentlich ein Grund für Freudensprünge. Wäre da nicht ein Problem: Personalmangel. Der war schon vor Corona kein Fremdwort. Und während des Lockdowns mussten viele Service- und Küchenkräfte in Kurzarbeit oder ganz nach Hause geschickt werden. Sind sie wieder zurückgekommen zum Start ins neue alte Leben?
"Alle Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe an der Mainschleife haben nach dem langen Lockdown wieder geöffnet", freut sich Marco Maiberger. Der Leiter der Volkacher Tourist Information ist glücklich über das Durchhaltevermögen der Betriebe in der Region. "Da gibt es woanders andere Szenerien. Manche Betriebe haben den Lockdown nicht überlebt." An der Mainschleife habe man trotz Corona bereits im vergangenen Jahr eine "gute Sommersaison hingebracht und die Hausaufgaben gemacht". Diese positive Entwicklung sieht Maiberger als Grundlage für diese Saison. Von erstellten Hygienekonzepten könne man jetzt profitieren. Beim Testen biete man eine gute Infrastruktur als wichtigen Baustein. "Vielen Betrieben steckt der Lockdown zwar in den Knochen, doch das Geschäft läuft vom ersten Tag der Öffnung wieder."
Maiberger sieht die aktuelle Situation als "zartes Pflänzchen". Viele Kräfte in Gastronomie und Hotel seien noch in Kurzarbeit. Er wisse von Wirtsleuten, dass sich "der eine oder andere" im vergangenen halben Jahr einen anderen Job gesucht hat. "Beim Service- und Küchenpersonal ist die Lage angespannt", so der Tourismuschef.
Maibergers Aussage bestätigt Martina Strobel. Der Wirtin des Gasthofs zum Weißen Lamm in Sommerach fehlt Personal, vor allem im Service. Die Folge: Die Zahl der Tische für Gäste musste reduziert werden. Ausgerechnet in einer Zeit, in der man die Verluste der Vormonate wieder wettmachen könnte. Ein Teufelskreis. In Zeiten der Nichtbeschäftigung hätten Mitarbeiter gemerkt, "dass ein Leben ohne Wochenend- und Abendarbeit schön ist", nennt sie einen Grund. Unter dem Motto "Mehr Freizeit" hätten sich Mitstreiter umorientiert. "Die fehlen jetzt." Eigentlich will Martina Strobel samt Team ihre Gäste verwöhnen. Doch auf den Nebenschauplätzen brauche man "so viel Kraft".
Fast aus dem "Vollen schöpfen" kann Klaus Behringer. Der Inhaber des Volkacher Hinterhöfle hat während des Lockdowns "ganz bewusst" keinen Mitarbeiter ausgestellt. 19 waren in Kurzarbeit. "Momentan sind alle wieder vollbeschäftigt." Behringer weiß um die Bedeutung seiner Mannschaft. "Jetzt, wo die Gäste wieder kommen, kämen wir ohne meine Mitarbeiter von der einen Krise in die nächste." Auch Studenten gehören zum Team, die immer wieder durch Mund-zu-Mund-Propaganda beim Hinterhöfle anheuern. Behringer kennt die Probleme seiner Mitarbeiter während des Lockdowns. "Da gab es auch Depressionen, vor allem bei Alleinstehenden", erzählt der Wirt. So gerade noch finanziell über Wasser gehalten hat sich Loredana Dohnal. Die Höfle-Bedienung war während des Lockdowns in Kurzarbeit, saß zuhause – immer in der Hoffnung auf einen Neustart. "Ohne das Einkommen meines Mannes hätte ich das nicht geschafft", schildert sie und widmet sich im gut besuchten Höfle freudestrahlend ihren Gästen: "Endlich wieder arbeiten."
"Das Team steht weiter hinter mir", berichtet Philip Aczel. Der Inhaber des Hotels Tuchhaus in Volkach ist guter Dinge, zumal nur ein Mitarbeiter im Lockdown abgesprungen ist. "Sieben Monate lang mussten Familien mit Kurzarbeitergeld auskommen." Aczel hat seinen Schützlingen finanziell zusätzlich unter die Arme gegriffen. In der Hochsaison weitere Aushilfen zu bekommen, sieht er als schwierig an. Viele Schüler und Studenten hätten sich andere Verdienstmöglichkeiten gesucht.
"Wir haben alles getan, um unsere Mitarbeiter zu halten", schildert Carsten Hinz die Lockdown-Situation. Es gab keine Kündigungen, Kurzarbeit war angesagt, so der Hoteldirektor des Sonnenhotel Weingut Römmert in Volkach. "Einige Mitarbeiter strichen aufgrund finanzieller Engpässe die Segel", sagt er. Fachkräfte seien in andere Branchen gewechselt. Es sei schwierig gewesen, kurz vor der Wiedereröffnung Leute zu finden, zumal zwei Drittel des Hotels gebucht sind. Für Hinz heißt das, selbst im Service die Ärmel hochkrempeln als "Mädchen für alles" quasi. Dass ihr Chef mit anpackt findet Petra Hahn klasse. "Wo es brennt, kann man sich auf ihn verlassen." Die Servicekraft im Sonnenhotel hat während des Lockdowns einen Mini-Job bei Edeka angenommen, "um mein Kurzarbeitergeld aufzustocken und die freie Zeit sinnvoll zu nutzen".
Die LUcaAPP scheint eher der Pandemiebeschleunigung, als der Kontaktnachverfolgung zu dienen. Die letzten 3 Wochen musste ich mich viel in Gaststätten und Cafés aufhalten. ÜberLl wurde zur Kontakterfassung die LucaAPP eingesetzt. Nicht einmal wurde kontrolliert, ob ich mich mit der APP auch wirklich eingecheckt hatte und in der Regel wurde mir erst auf Nachfrage mitgeteilt, wo ich den QR Code zum Einchecken finde.
Kommen 8 Personen an einem Tisch dann registriert sich eine Person und die anderen 7 Personen nicht.
Tatsächlich ist es aber so das sich laut Luca App alle 8 Personen einloggen müssen.
Wie soll da die Nachverfolgung klappen.
Von Maskenpflicht ganz zu schweigen!
Mancher meint wohl immernoch, dass das alles nur Schikane ist.
Wir achten darauf, dass sich alle einloggen etc. Dürfen uns aber die dummen Sprüche anhören!
Wers nach 1,5 Jahren noch immer nicht verstanden hat, muss wohl fühlen, wenn er nicht hören will!