Mit seinen Regionen, Kulturen, Religionen und fast zwei Milliarden Menschen weist der indische Subkontinent einen beispiellosen Facettenreichtum auf, ist jedoch von starken sozialen Gegensätzen geprägt. Ebenso sind die einzelnen Länder Lateinamerikas durch ihre koloniale Vergangenheit verbunden, durchliefen ähnliche Entwicklungsphasen und ringen teilweise bis heute mühsam um die Durchsetzung demokratischer und sozialer Strukturen sowie um wirtschaftliche Stabilität.
In diesem Schuljahr konnte der Organisator Martin Redweik zwei Schülerinnen aus der Qualifikationsphase der Jahrgangsstufe 12 des FLSH Schloss Gaibach als Referentinnen gewinnen, die vor kurzem die Ergebnisse ihrer sehr guten Seminararbeiten in der Barockscheune zu Volkach vorstellten.
Die Schülerin Hannah Steinhauer setzte sich mit der Frage auseinander, wie alltäglich Vergewaltigungen in Indien sind, in dem sie von einer umfassenden Analyse der aktuellen Situation ausgehend, die gesellschaftliche Stellung der Frau, Personen mit erheblichem Gefährdungspotential sowie Auswirkungen auf die Opfer beleuchtete. Da sich die patriarchale Apathie und ihre damit verbundenen Werte in der indischen Gesellschaft in absehbarer Zeit wohl nicht ändern werden, ist Bildung, so die Referentin, für die Frauen vor Ort der Ausweg aus der Diskriminierung, zur gerechten Teilhabe und letztlich auch zu einer Reduzierung der sexuellen Gewaltangriffe.
Lucy Ebert untersuchte in ihrer Arbeit die Frage, ob Costa Rica als Musterbeispiel für nachhaltigen Tourismus gelten kann. Um die Besucher dabei zu unterstützen, sich bewusst für ökologisch und sozial nachhaltige touristische Angebote zu entscheiden, etablierte das staatliche Tourismusinstitut bereits 1997 die "Certification of Sustainable Tourism". Zertifizierte Unternehmen können hiermit nachweisen, wie weit sie im Bereich der Nachhaltigkeit entwickelt sind. Nachahmenswert!
Von: Martin Redweik (Lehrer, FLSH Schloss Gaibach)