Flugzeuge stünden bereit, ihre tödliche Bombenfracht abzuwerfen. Die Geschütze der Panzerspitzen seien mit Phosphorgranaten geladen. Sie seien auf die Häuser gerichtet, um sie zu zerstören. Die Dörfer jedoch, die ihre Bürgermeister übergeben hätten, seien der Vernichtung entgangen. In den Flugblättern sind die Gemeindeoberhäupter aufgefordert worden, sich in wenigen Minuten zu entscheiden, ob sie Unheil für ihre Bevölkerung verhindern und den Krieg im Bereich der Mainschleife beenden möchten. Das Schulamt des Landkreises Gerolzhofen hat diesbezügliche Ausführungen vor der Gebietsreform Mitte des Jahrs 1972 getroffen. Den Bürgermeistern sind in dem Flugblatt genaue Anweisungen für ihr Verhalten gegeben worden.
Am höchsten Gebäude der Gemeinde sollte die Weiße Fahne gehisst werden. Des weiteren musste ein Emissär mit weißer Fahne in Richtung der sich nähernden amerikanischen Truppe geschickt werden .Außerdem waren von den Ortsbewohnern sämtliche Minen und Barrikaden im Gemeindebereich zu entfernen.
Die Finder der Flugblätter sind aufgefordert worden, diese sofort dem Bürgermeister zu übergeben. Der ist darauf hingewiesen worden, dass die Abgabe von Schüssen die kampflose Übergabe des Dorfes verhindern und die Zerstörungen der Ortschaft bewirken könnten.
In die Gemeinde Gaibach kam das Kriegsende am 8. April 1945, dem Weißen Sonntag dieses Jahres. Die Amerikaner kamen von Fahr herüber. Das Dorf ist ohne Kampfhandlungen übergeben worden. An jedem Haus war eine weiße Fahne gehisst worden. Bewaffnete GI's liefen durch Gaibach und suchten nach deutschen Landsern. Alle ortsansässigen Mannsleute zwischen 18 und 45 Jahren mussten sich vor der Volksschule einfinden und wurden nach Fahr gebracht. Am nächsten Tag sind sie wieder nach Haus geschickt worden. Einige Wehrmachtsangehörige, die auf Urlaub zu Hause waren, sind in die Kriegsgefangenschaft gegangen.
Die ausländischen Kriegsgefangenen, etwa 20 bis 30 Polen, die im Dorfwirtshaus untergebracht waren, sind von den Amerikanern freigelassen worden Ein Teil der GI's durchstöberte die Häuser und stahl Schmucksachen und Uhren.
Im Pfarrhaus ließen sie eine goldene Uhr mitgehen. Eine Einwohnerin, die sich bei einem US-Offizier beschwerte, bekam die Uhr zurück.
Die in Gaibacher Häusern untergebrachten amerikanischen Soldaten rissen sich Lebensmittel und Geflügel unter den Nagel. Ein paar Tage später rollten US-Panzer und andere Kfz durch Gaibach. An der Straße nach Zeilitzheim ging amerikanische Artillerie in Stellung und beschoss Alitzheim. An den Kriegsschauplätzen fielen im Zweiten Weltkrieg 22 Gaibacher. An ihren Verwundungen starben fünf Dorfbewohner. In den 60-er Jahren sind noch vier örtliche Einwohner vermisst worden.