Im Juli des letzten Jahres veranstaltete der Arbeitskreis "Stolpersteine - Erinnern und Gedenken" im Verein Alt Prichsenstadt e. V. eine Exkursion "auf jüdischen Spuren" nach Aschbach und Burghaslach.
Dort wurde die Gruppe von Franz Ott und weiteren Mitgliedern des Ökumenischen Männerkreises Aschbach-Schlüsselfeld geführt, man besichtigte nicht nur die ehemaligen Synagogen und die dortigen jüdischen Friedhöfe, sondern auch die christlichen Gotteshäuser verschiedener Konfessionen.
Im Gegenzug fand kürzlich ein Besuch des Ökumenischen Männerkreises Aschbach-Schlüsselfeld in Prichsenstadt und Altenschönbach statt. Bei herrlichem Wetter unternahm etwa ein Dutzend Teilnehmer zunächst einen Rundgang durch das Städtchen Prichsenstadt, besichtigte die 1912 erbaute ehemalige Synagoge sowie die Stadtkirche St. Sixtus, einige ehemalige - an den Spuren des "Haussegens", der Mesusa, noch erkennbare - jüdische Häuser und die in der Stadt für die Opfer des Nationalsozialismus verlegten Stolpersteine. Abschließend wurde noch der kleine "DenkOrt Prichsenstadt" vor dem Eingang zum Stadtfriedhof besucht, wo eine gemeinsame Erinnerungsstätte für die Gefallenen und Vermissten der Weltkriege sowie für die während der Nazi-Zeit ermordeten jüdischen und nichtjüdischen Menschen aus Prichsenstadt entstanden ist.
Das zweite Ziel der Exkursion war Altenschönbach. Dort besichtigte man das Schloss der Freiherrn von Crailsheim und konnte sich anhand der von Berthold von Crailsheim geschaffenen Außenwandbemalung ein Bild vom früheren Aussehen des Gesamtareals verschaffen. Eine Führung durch die evangelische Kirche St. Marien mit ihrer sehenswerten Innenausstattung - insbesondere der hölzernen Wappendecke, die auf der ganzen Welt ihresgleichen sucht - wurde von Pfarrer. i. R. Erich Eyßelein geleitet.
Die Exkursion endete mit der Besichtigung der ehemaligen Synagoge von Altenschönbach, die 1843/44 erbaut wurde und nun als Wohnhaus genutzt wird. Bei einem gemeinsamen Abendessen konnten sich die Teilnehmer schließlich nach einem zwar anstrengenden, aber auch interessanten und eindrucksvollen Tag nicht nur stärken, sondern auch austauschen und im Gespräch noch einige aufgetauchte Fragen klären.
Von: Wolf-Dieter Gutsch (Sprecher des Arbeitskreises "Stolpersteine - Erinnern und Gedenken", Verein Alt Prichsenstadt e. V.)