Autofahrer wissen es: Der Blick in den Rückspiegel muss sein. Die Alternative, beispielsweise beim Rückwärtsfahren: ein lauter Bumms und viel deformiertes Blech. Und zudem vermeidet der Spiegel zuweilen optische Abstürze, weil man Lippenstift und Lidstrich auf ästhetische Korrektheit überprüfen kann.
Überhaupt ist der Blick zurück – sogar der im Zorn – ganz wichtig, um nicht mit der oft nervigen Gegenwart zu kollidieren. Das weiß jeder Vereinsboss oder Politiker, der gerne Rückschau hält und mit einer sogenannten Erfolgsbilanz a. seine Wiederwahl beflügelt und b. die häufig ungeklärte Zukunftsplanung auf ein Minimum verkürzen kann, um die Zeit seiner Zuhörer nicht über Gebühr zu beanspruchen.
Aber genug gespottet. Wir alle schauen gerne zurück. Gerade wir Älteren, die wir die gute alte Zeit beschwören – nicht weil sie wirklich gut war, sondern weil hier noch echte Erinnerungsfetzen in unserem Stammhirn rumhängen. Und überhaupt ist ein Rückblick schon deswegen gut, weil man damit beim Stammtisch mit einem „Weißt du noch, damals am . . .“ an der Weißbier-Diskussions-Startlinie ganz vorne steht.
Und weil wir alle – na ja, fast alle – gerne ratschen und speziell zum Jahreswechsel über das in den verdienten Ruhestand gehende Jahr herziehen, macht die Zeitung mit: vier Seiten Rückblick auf 2013 gibt's, vergleichsweise wenig Text und viele Bilder. Los geht's in der Main-Post-Printausgabe am Freitag (28. Dezember). Und, aufgemerkt: Wer sich manche Lehre aus den Geschehnissen in diesem Jahr merkt, vermeidet zwischenmenschliche, politische und sonstige Blechschäden.