Was am Wochenende los war? Erst kam der Husten. Dann Gliederschmerzen. Dann die Heiserkeit. Krächz. Nachwirkungen eines verregneten Open-Air-Besuches. Ein Sprachlos-Wochenende. Wobei es auch anderen so ging: Vielen verschlug es die Sprache allein schon wegen des verunglückten Grusel-Sommeranfangs.
Einige Zeitgenossen wollen gar Schneeflocken gesehen haben. Andere behaupten, es hätte 28 Grad gehabt: 14 am Samstag und 14 am Sonntag. Mancher soll sogar mit Glühwein angestoßen . . .egal.
Im Radio lief ständig Rudi Carrell mit „Wann wird?s mal wieder richtig Sommer“ – ein Akt der Verzweiflung. Dazu gab's Ratschläge wie: „Der Sommer ist da! Immer schön mit Sonnenöl einreiben, dann läuft der Regen besser ab!“
So saß man ziemlich bedröppelt da am längsten Tag des Jahres – und konnte 19 Stunden lang die Regenwolken am Himmel zählen.
Wer es sich auf der Couch gemütlich machte und lieber Fernsehen guckte, rieb verwundert die Augen: Da lief ziemlich viel Gekicke – wobei doch eigentlich Fußball-freie Zeit ist. Gleich zwei Teams marschieren gerade gen Weltmeisterschaft: die U-21-Jungs ebenso wie die Fußball-Frauen. Letztere putzten am Samstag die Schwedenhappen weg. Irgendwo stand zu lesen, der Sieg gegen Schweden sei auf eine ganz spezielle Taktik zurückzuführen gewesen: „Mit Tiki-Taka gegen Taka-Tuka.“ Was immer das bedeutet: Es hat geklappt, mehr davon!
Dann war da noch eine Meldung aus Schwarzach: „Möpse einer Frau vertrieben Exhibitionisten“. Wobei es sich um zwei Möpse handelte – und wir ausdrücklich von Hunden reden. Leider handelte es sich nicht um unser Schwarzach, vielmehr wurde der Lüstling im niederbayerischen Schwarzach in die Flucht geschlagen.
Falls bei uns jemand in eine derart delikate Situation gerät und dann gerade keine Möpse dabei hat: Mit Tika-Taka geht's bestimmt auch.