Versprochen ist versprochen. Was seit Jahren gilt, gilt in Zeiten von immer mehr grassierenden gefälschten Nachrichten erst recht. Es wird bei uns am Samstag keinen Aprilscherz geben.
Dabei ist der Aprilscherz ja so etwas wie ein Pionier, manche sagen auch der Vater der viel zitierten Fake-News. Wobei man dem Aprilscherz zugute halten muss, dass er im Gegensatz zu der arg in Mode gekommenen Ganzjahresvariante nicht bösartig gemeint ist.
Aprilscherze sollen witzig sein
Ganz im Gegenteil. Vom Ansatz her ist der Aprilscherz das, was ein Scherz sein soll: Möglichst witzig. Wie gesagt, vom Ansatz her. Leider ist das mit der Umsetzung nicht immer ganz so einfach. Am besten gelingt das immer noch den ganz Kleinen. Wenn sie den Papa mit dem Hinweis auf einen Fleck auf dem Hemd in den April schicken und sich dann halb tot lachen, wenn der guckt, dann ist das in Ordnung.
Bei den Älteren wirkt der Versuch dann doch meist etwas gekünstelt bis total daneben. Aber, das ist nicht neu. Ein Blick ins Archiv zeigt, dass es inzwischen längst verblichene Kollegen besonders witzig fanden, ihre Leser zu Veranstaltungen zu schicken: Die erfundene Landung eines Luftschiffes zum Beispiel war vor über 100 Jahren schon beliebt.
Krebse statt einen Bären aufbinden
Herausragend aber dürfte ein noch älterer Versuch sein, den Leuten einen Bären mithilfe von Krebsen aufzubinden. Auf die Idee muss man erst einmal kommen. Da stand tatsächlich in der Zeitung, dass das Etwashäuser Bähnle nicht mehr weitergekommen und stehen geblieben ist. Grund: Es wurden Krebse in drei Kisten transportiert. Und weil, wie jeder weiß, die Tierchen zum Rückwärtslaufen tendieren, haben sie die Fahrt massiv behindert. Ob darauf einer reingefallen ist, ist nicht überliefert. Jedenfalls ist das Beispiel Grund genug, auf jede Art von gefälschten Nachrichten zu verzichten, auch und gerade auf den Vater aller Fake-News.