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GLOSSE
Frühstück: Der schmerzliche Wahlk(r)ampf
Harald Meyer
Harald Meyer
 |  aktualisiert: 28.05.2019 10:16 Uhr

Bei Spielen vor großer Kulisse laufen selbst schwächere Spieler zu großer Form auf. Und so verwundert es nicht, wie viele Kitzinger Stadträte in der vergangenen Sitzung am Donnerstagabend vor vielen Zuhörern etwas mehr oder weniger Vernünftiges zu sagen hatten.

Wobei das durchaus nicht ganz unberechtigt war. Weil es – neben dem unbedingten Muss einer neuen Sporthalle für die St. Hedwig-Schule – um einen alten Kitzinger Traum ging: eine eigene Stadthalle.

Da gab's Einsichtsfähigkeit zu bewundern. Fraktionen und einzelne Stadträte, die eine (mindestens) sieben Millionen Euro teure Mehrzweckhalle (Sport plus Veranstaltungen) im Deusterpark wollten, haben sich von dem Wunsch verabschiedet. Schließlich gibt's zwei preislich günstigere Alternativen in zwei Ex-US-Kasernen.

Soweit das Lob für den Stadtrat – in seiner Gänze. Was jetzt schon nervt: Der Kampf um den Oberbürgermeister-Sessel und die Pöstli im Gremium hat begonnen. Weil da aber Einzelne mit allen Mitteln Punkte machen müssen, wird die Wahrheit äußerst liberal verbogen und die vielleicht manchmal nötige Kritik völlig überzogen dem jeweiligen Widersacher mit der Keule verpasst.

Noch ist der Wahlk(r)ampf auszuhalten. Wenn es aber auf die Entscheidung im März 2014 zugeht, dürfte es wieder ein Hauen und Stechen geben. Was sich vermeiden ließe. Wozu gibt's die nichtöffentliche Sitzung: Wenn sich die Polit-Nahkämpfer dort ohne Belästigung der Öffentlichkeit alle Heißluft-Nebensächlichkeiten um die Ohren gehauen haben, könnte danach – ganz entspannt – sachlich entschieden werden.

Wobei die Hoffnung gilt, dass Politiker wie Kinder sind: Wenn sie sich austoben dürfen, sind sie nicht mehr nervig. So weit die Theorie, die nicht immer auf Kitzingen passt: Stickige Luft, erregte (Nach-)Debatten und gerötete Gesichter lassen nach mancher nichtöffentlichen Diskussion auf einen harten Schlagabtausch schließen, der leider oft in Teil zwei weitergeht. Weil sonst die Öffentlichkeit nicht weiß, welcher „Volkstribun“ sich für sie aufopfert – mit aller Sprachgewalt.

 
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